Er ist kein Obdachloser und kein Hippie: Der 27-jährige IT-Fachmann Max Mino will sich ganz einfach eine Auszeit gönnen - in Beckers Ex-Finca auf Mallorca.
Hippie-Guru Jesus Bruder Bauchi mit Schweizer Max Mino.
Hippie-Guru Jesus Bruder Bauchi mit Schweizer Max Mino. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Max Mino wohnt bei Hippie-Guri Bruder Bauchi in der ehemaligen Becker-Villa.
  • Boris Becker hat das Grundstück 1997 für damals rund 500'000 Mark gekauft
  • Die Villa soll sich jetzt in den Händen eines spanischen Konkursverwalters befinden.

Es ist reiner Zufall, dass Max Mino (27) aus dem Aargau bei «Jesus Bruder Bauchi» in der Becker-Villa auf Mallorca gelandet ist: Im Fernsehen hat er die Sendung über den Zerfall des Anwesens und deren neuen Bewohner gesehen.

Mit einer Auszeit aus dem beruflichen Alltag liebäugelte der IT-Fachmann schon länger. Die Sendung über den Aussteiger Bauchi, der die Becker-Villa besetzt hat, gab dann den Ausschlag: er kündigte laut «20Minuten» seinen sicheren Job als IT-Spezialist in der Schweiz und reiste kurzerhand nach Mallorca. «Meine Familie wusste von meinen Auszeit-Plänen, es ging dann halt alles ganz schnell. Meine Mutter unterstützt meine Abenteuerpläne, findet es toll», sagt er zu Nau.

Bereits der Weg vom Flughafen zur Villa war abenteuerlich. Bauchi konnte den Weg nur wage beschreiben und so landete Max am anderen Ende der Insel – zu Fuss. «Ich wollte kein Taxi nehmen – so lernte ich bereits auf dem Weg die unbeschreibliche Hilfsbereitschaft der Mallorquiner kennen.», so Max.

Boris Becker kaufte die Villa vor über 20 Jahren.
Boris Becker kaufte die Villa vor über 20 Jahren.
Becker Finca von oben: Ein Jahr nach der offiziellen Einweihung 2006 wollte er sie schon wieder verkaufen - für 15 Millionen Euro.
Becker Finca von oben: Ein Jahr nach der offiziellen Einweihung 2006 wollte er sie schon wieder verkaufen - für 15 Millionen Euro.
Jesus Bruder Bauchi zeigte stolz «seine» Villa auf Mallorca.
Jesus Bruder Bauchi zeigte stolz «seine» Villa auf Mallorca.
«Bauchi» kennt die spanischen Gesetze. Das half ihm aber nichts. Er wurde wegen Chef-Allüren aus der Ex-Becker-Finca verjagt.
«Bauchi» kennt die spanischen Gesetze. Das half ihm aber nichts. Er wurde wegen Chef-Allüren aus der Ex-Becker-Finca verjagt.

Schweizer will ein Jahr lang bleiben

Seit zwei Wochen weilt der Aussteiger schon auf der Insel und hat sich an den neuen Alltag gewöhnt. Wie lange er bleiben will, lässt er offen: «Mein Plan ist, vier Jahre unterwegs zu sein. Mallorca sehe ich als erste Etappe meiner Reise. Vielleicht bleibe ich ein Jahr, vielleicht länger».

Zurzeit lebten sie zu fünft in der alten Becker-Finca. Alles Menschen, die sich eine Auszeit aus dem hektischen Alltag nehmen wollten oder auch solche, die kein Daheim, keinen Job hätten. Oder solche, die ihre Ferien einfach sinnvoll nutzen wollen». Auch der Chef einer grossen Logistikfirma wohne im Moment bei ihnen.

«Mit Becker habe ich nur Mitleid»

Dass er auf Beckers altem Grundstück wohnt, kümmert Max nicht. «Ich interessiere mich für Sport – bin aber kein Fan von Boris Becker. Was ich gehört habe ist, dass er nur dreimal hier war um grosse Partys zu machen. Er hat in jungen Jahren den ‘Arsch voller Geld’ gekriegt und konnte damit wohl nicht umgehen. Schuld daran sind bestimmt auch schlechte Berater. Schade, dass er so tief gefallen ist. Er tut mir einfach nur leid, er ist vermutlich ein guter Typ.»

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