Attentäter von Nancy Kerrigan enthüllt erstmals Details zur Tat

Redaktion
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USA,

Vor 30 Jahren wurde die Eiskunstläuferin Nancy Kerrigan mit einem Knüppel attackiert. Nun spricht erstmals der Handlanger, der die Tat umsetzte.

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Nancy Kerrigan (li.) und Tonya Harding zusammen auf dem Eis. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 1994 erschütterte ein Angriff auf die Eiskunstläuferin Nancy Kerrigan die USA.
  • Dahinter steckte der Mann ihrer bittersten Konkurrentin Tonya Harding.
  • Doch ein anderer Mann führte das Attentat durch - und sprach nun zum ersten Mal darüber.

Es war ein Ereignis, das die Sportwelt erschütterte und bis heute unvergessen bleibt. Vor fast drei Jahrzehnten wurde Nancy Kerrigan, eine aufstrebende amerikanische Eiskunstläuferin, Opfer eines brutalen Angriffs. Der Mann hinter dem Anschlag? Jeff Gillooly – der damalige Ehemann ihrer Rivalin Tonya Harding.

Damals heuerte er Shane Stant an, der nun erstmals sein Schweigen gebrochen hat. In einem Interview mit «Bild» gab er Einblick in seine Beweggründe und Hintergründe der Tat.

Attentäter war im «Überlebensmodus»

Zum Zeitpunkt des Attentats befand er sich laut eigenen Angaben im «Überlebensmodus». «Ich war damals auf mich allein gestellt, seit ich 15 Jahre alt war. Mein Vater war drogensüchtig, Alkoholiker und Dealer», erzählt Stant gegenüber «Bild am Sonntag». «Zum Zeitpunkt des Angriffs auf Kerrigan hatte ich bereits eine Reihe krimineller Aktivitäten hinter mir».

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In Nancy Kerrigan sah Tonya Harding ihre grösste Rivalin. - keystone

In einer Ära vor dem Internet kannte Stant sein Ziel nur von einem Foto. Seine Mission? Nancy Kerrigan so schwer zu verletzen, dass sie nicht an den bevorstehenden Olympischen Spielen teilnehmen konnte. Dadurch sollte ihre Landsfrau und Konkurrentin Tonya Harding im Mittelpunkt stehen.

Attentäter wollte Nancy Kerrigans Karriere nicht zerstören

Mit einem Schlagstock bewaffnet schlich sich Stant während eines Trainings vor den US-Meisterschaften in die Eishalle von Detroit. Mit Atemübungen hielt er seine Nervosität unter Kontrolle.

«Ich wusste genau, was ich tun wollte, welches Bein ich treffen wollte. Ich bin Rechtshänder, sie hatte mir ihren Rücken zugekehrt. So hatte ich den perfekten Winkel, um ihr gegen das rechte Bein zu schlagen.»

Ein einziger Schlag genügte und Nancy Kerrigan sank schreiend zu Boden. Stant floh, sprang durch eine verschlossene Plexiglastür ins Freie. Dort wartete sein Onkel Derrick mit einem Fluchtauto.

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Das schmerzverzerrte Gesicht von Nancy Kerrigan, nachdem sie vom Stock getroffen wurde. - Youtube/@CBS Sunday Morning

Für das Attentat auf Nancy Karrigan erhielt Stant 6800 Dollar. Wenn er erfolgreich gewesen wäre, dann hätte er noch einen «Nachschlag» bekommen, «vielleicht vier-, fünfmal so viel».

Doch der Plan schlug fehl. «Die Auftraggeber schlugen vor, dass ich Kerrigan die Achillessehne durchschneide. Ich war aber der Meinung, dass das nicht nötig wäre», sagt Stant. Für ihn mache es einen Unterschied, «ob du jemanden etwas verletzt oder ihm bleibenden, langfristigen Schaden zufügst».

Stant kratzte die Kurve

Seine Einstellung stellte sich als fataler Fehler heraus: Nancy Kerrigan erholte sich überraschend schnell von ihren Verletzungen. Sechs Wochen später gewann sie bei den Olympischen Spielen in Lillehammer die Silbermedaille – während Harding auf Platz acht landete.

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Nancy Kerrigan (re) schnitt trotz ihrer Verletzung bei der Olympiade in Lillehammer besser ab als Tonya Harding. - keystone

Nur eine Woche nach dem Angriff wurden Jeff Gillooly und Shawn Eckardt verhaftet. Letzterer hatte öffentlich mit seinem Wissen zur Tat geprahlt. Shane Stant stellte sich selbst dem FBI und wurde zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt.

Heute hat Stant einen neuen Weg eingeschlagen und arbeitet als Lebenscoach in Kalifornien. «Dort helfe ich Menschen, die ähnliche Dinge wie ich durchlebt haben und aus vergleichbar schweren Verhältnissen stammen». Eine Entschuldigung bei seinem Opfer Nancy Kerrigan hat er jedoch nie ausgesprochen: «Ich würde mich nicht wohl damit fühlen, mich in ihr Leben zu drängen».

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