In der neuen Serie «Mindblow» von SRF wird Baschi in jungen Jahren gezeigt – und zwar mithilfe von künstlicher Intelligenz. Das verursachte zusätzliche Kosten.
Bei «Mindblow» handelt es sich um eine sechsteilige Science-Fiction-Dramödie. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • SRF setzt in der neuen Serie «Mindblow» auf künstliche Intelligenz.
  • So hat ein Deepfake von Sänger Baschi einen Gastauftritt.
  • Der Prozess sei aufwendig gewesen und verursachte zusätzliche Kosten.
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Mit «Mindblow» hat SRF kürzlich eine neue Serie herausgebracht. Die Science-Fiction-Dramödie (Mischung aus Drama und Komödie) dreht sich um die Frage, ob man seine Vergangenheit ändern würde, um sein gegenwärtiges Leben zu optimieren.

Doch nicht nur die Geschichte ist aussergewöhnlich. Auch für die Produktion haben sich die Macherinnen und Macher an Neues herangewagt. So setzt SRF in der Serie auf künstliche Intelligenz.

Ein Beispiel: Sänger Baschi (37) hat in der sechsteiligen Serie einen Gastauftritt. Gleich in der ersten Folge taucht er auf, allerdings verjüngt. Der 17-jährige Baschi gibt Protagonist Markus (Dimitri Stapfer) beim «MusicStar»-Casting eine Pille gegen die Nervosität. Mit fatalen Folgen.

Wurde der Musiker etwa entsprechend geschminkt und verkleidet?

Mindblow
Der Baschi aus dem Jahr 2003 kommt in der Serie «Mindblow» von SRF vor. - SRF

Nein, der junge Baschi wurde von einem Schauspieler verkörpert. Jedoch wurde sein Gesicht dann mit jenem des «Bring en hei»-Interpreten ersetzt. Und zwar mittels Deepfake.

Bei Deepfakes handelt es sich um realistisch wirkende Medieninhalte, die durch Techniken der künstlichen Intelligenz abgeändert oder erzeugt wurden.

SRF: Serie «Mindblow» kostet 3,5 Millionen Franken

Auf Anfrage erklärt Baptiste Planche, Leiter Fiktion: «Beim Dreh kam ein junger Schauspieler zum Einsatz, der so gecastet wurde, dass er dem jungen Baschi möglichst ähnlich sieht. Im Rohschnitt hat diese Lösung nicht zu hundert Prozent überzeugt. Wir haben deshalb entschieden, in der Postproduktion auf KI-Technologie zu setzen, und den Zusatzaufwand für ein digitales Face-Replacement zu betreiben.»

Mit anderen Worten: Das Gesicht des jungen Baschi wurde auf das Gesicht des Darstellers kopiert.

Baschi
Das Gesicht des Sängers wurde auf dasjenige des Schauspielers kopiert.
Baschi
Und so sah Baschi mit 17 Jahren wirklich aus.

Wie SRF in einem Video auf Instagram erklärt, sei das ein grosser Aufwand gewesen. Für diese eine Minute, in welcher Baschi vorkommt, habe man ungefähr zwei Wochen zu viert daran gearbeitet.

Gegenüber Nau.ch sagt Planche: «Dies hat zwar zusätzliche Kosten verursacht, welche sich aber gelohnt haben; wir sind mit dem Resultat sehr zufrieden.»

Insgesamt belaufen sich die Produktionskosten für die Serie auf knapp 3,5 Millionen Franken. Wobei der Finanzierungsanteil von SRF rund 2,8 Millionen Franken beträgt.

Sänger Baschi «liebt» das Ergebnis

Ob man beim Schweizer Radio und Fernsehen auch in Zukunft vermehrt auf künstliche Intelligenz setzen möchte? Unklar. Fest steht aber: Das Medienhaus will am Ball bleiben.

Planche erklärt: «KI ist eine Technologie, die gekommen ist, um zu bleiben. Entsprechend ist es wichtig, dass wir mit der technologischen Entwicklung Schritt halten und uns proaktiv mit dem Thema auseinandersetzen.»

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Baschi beim grossen «MusicStar»-Revival von SRF. - SRF

Gleichzeitig gelte es aber auch, die Risiken abzuwägen und die Verantwortung wahrzunehmen. «Dabei geben die internen KI-Handlungsanweisungen, Regeln und Anweisungen vor. Zudem ist der Umgang mit KI-Anwendungen auch in den publizistischen Leitlinien von SRF verankert.»

So oder so: Baschi ist mit seinem künstlich verjüngten Ich in der Serie mehr als zufrieden. Auf Instagram schwärmt er vom Ergebnis: «Ich liebe es.»

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