In China fällt der neueste «Minions»-Streifen eine Minute länger aus. Grund dafür: Der Regierung gefällt das Ende des Films nicht – deshalb ändert sie es ab.
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Eine Szene aus «Minions - Auf der Suche nach dem Mini-Boss». - (c) 2021 Universal Pictures and Illumination Entertainment. All Rights Reserved.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der neuste «Minions»-Film wird in China mit einem alternativen Ende gezeigt.
  • Die Ursache: Der chinesischen Regierung gefällt der Schluss der Originalfassung nicht.
  • In China werden Filme scharf zensiert, vermeintlich kontroverse Streifen ganz verboten.

Der Animationsstreifen «Minions - Auf der Suche nach dem Mini-Boss» wird in China offenbar zensiert. Dazu erhält er ein längeres Ende.

Grund sei laut «The Washington Post» die Gesinnung von Hauptfigur Gru, der beruflich nun einmal Superschurke ist. Und als solcher dürfte er nebst Komplize Wilder Knöchelknacker am Ende auf keinen Fall davonkommen. Doch genau so geschieht es in der Originalfassung.

Die Extra-Minute für den chinesischen Markt zeige daher, wie Gru am Ende gelobt, ein «gutes und ehrliches Leben» zu führen. Fortan will er sich demnach primär um seine drei Töchter kümmern. Der Wilde Knöchelknacker wird in China gar gefasst und kurzerhand ins Gefängnis gesteckt. In Deutschland war «Minions - Auf der Suche nach dem Mini-Boss» bereits im Juni dieses Jahres erschienen.

Schwerwiegende Zensur von Filmen in China

Im Fall des «Minions»-Films lässt sich die Abänderung vielleicht noch mit einem Augenzwinkern betrachten. Weit schwerwiegender ist die Zensur in China hinsichtlich in Filmen gezeigter Homosexualität. So wurden etwa entsprechende Szenen aus «Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse» oder «Bohemian Rhapsody» gestrichen. Im zweiten Fall besonders befremdlich, handelt es sich dabei doch um das Biopic über den homosexuellen Queen-Sänger Freddie Mercury (1946-1991).

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Rami Malek im Biopic Bohemian Rhapsody: Dass Freddy Mercury homosexuell war, wurde in China aus dem Film gestrichen. - Keystone

Wieder andere Filme dürfen gar nicht erst in China gezeigt werden. Zuletzt traf vor allem Marvel-Blockbuster dieses Schicksal. So wurden etwa «Doctor Strange in the Multiverse of Madness» oder «Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings» verboten.

Zwei andere Streifen schafften es trotz kompletter China-Verbannung unlängst trotzdem in die Liste der kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten: Weder «Spider-Man: No Way Home» noch «Top Gun: Maverick» erschienen in China. Bei der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft soll die prominent gezeigte und zu patriotische Freiheitsstatue Stein des Anstosses gewesen sein. Beim Tom-Cruise-Blockbuster eine Flagge von Taiwan auf Mavericks Jacke.

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