Besser könnte der Kinostart zeitlich kaum gewählt sein. Auf dem Filmfestival in Cannes erhielt die ungewöhnliche Liebesgeschichte des finnischen Regisseurs Kuosmanen den Grossen Preis der Jury.
Seidi Haarla als Laura und Yuriy Borisov als Lioha in einer Szene des Kinofilms "Abteil Nr. 6" (undatierte Filmszene).
Seidi Haarla als Laura und Yuriy Borisov als Lioha in einer Szene des Kinofilms "Abteil Nr. 6" (undatierte Filmszene). - Sami Kuokkanen/Aamu Film Company/dpa

Manchmal entstehen Filme, die plötzlich vom Weltgeschehen eingeholt werden. So ist das auch beim Roadmovie «Abteil Nr. 6» des finnischen Regisseurs Juho Kuosmanen.

Der Film erzählt von einer Zugreise nach Nordrussland in den 1990er Jahren. Die finnische Archäologiestudentin Laura (Seidi Haarla) hat sich in Moskau unglücklich verliebt. Eigentlich wollte sie mit der Frau nach Murmansk reisen, um die Felsmalereien anzuschauen.

Als ihre Liebhaberin sie allerdings hängen lässt, fährt Laura alleine los. Im Zugabteil trifft sie den russischen Bergarbeiter Ljoha (Yuriy Borisov). Zwischen beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Beziehung. Mit Atmosphäre und Witz, Nostalgie und Wärme erzählt der Film von der Begegnung zweier Menschen, die sehr verschieden sind.Grosser Preis in Cannes

Beim Filmfestival in Cannes gewann das Drama im vergangenen Jahr den Grossen Preis der Jury, zusammen mit dem neuen Film des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi. Der Kinostart von «Abteil Nr. 6» fällt nun in eine Zeit, in der auch die Kulturszene diskutiert, wie sie mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine umgehen soll. Und welche Konsequenzen man daraus zieht.

Auch vor dem Kinostart von «Abteil Nr. 6» gab es kurzfristig Diskussionen. Verleih und Produktionsfirma in Deutschland kritisierten, die Cinestar-Kinos wollten den Film wegen des russischen Hauptdarstellers nicht zeigen. «Hierbei handelt es sich um ein Missverständnis», entgegnete daraufhin eine Sprecherin der Kinogruppe. Der Film werde umgehend wieder ins Programm genommen.

Mit «Abteil Nr. 6» erzählt Kuosmanen eine ziemlich ungewöhnliche Liebesgeschichte im eiskalten Norden - eine romantische Geschichte, die anders ausfällt als andere Lovestorys. Der Film basiert auf einem Roman und erzählt auch eine russisch-finnische Geschichte. Am 31. März kommt der Film nun ins Kino.

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