Lisa Brühlmanns neuer Film «When We Were Sisters» feiert Weltpremiere am ZFF und ist im Rennen um einen Golden Eye Award.
Lisa Brühlmann
Lisa Brühlmann gewann 2017 den Schweizer Filmpreis. - Keystone

Sieben Jahre nach ihrem erfolgreichen Erstlingsspielfilm «Blue My Mind» kehrt Regisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin Lisa Brühlmann mit einem neuen Coming-of-Age-Drama ans Zurich Film Festival (ZFF) zurück. «When We Were Sisters» feierte am Sonntagabend Weltpremiere und ist im Rennen um einen Golden Eye Award.

«Giraffe» heisst eigentlich Valeska. Sie ist 15 Jahre alt, Einzelkind, und ihr Kosename ist nicht einmal annähernd so sperrig wie das Verhältnis zu ihrer exzentrischen Mutter Monica.

Noch ist alles ruhig. Die beiden sind auf dem Weg nach Kreta, wo sie mit Monicas neuem Freund Jacques, dessen Tochter Lena und ihrem Hund Charlie die ersten gemeinsamen Ferien verbringen werden.

Während die Erwachsenen in ihrer frischen Verliebtheit aufgehen, wissen die Mädchen vorerst nichts miteinander anzufangen. Letzteres ist aber nicht der Hauptgrund, warum selbst in den unbekümmertsten Momenten ein subtiles Brodeln spürbar ist.

Familie unter Spannung

Auf der einen Seite macht Monica (Lisa Brühlmann) von Anfang an deutlich, dass sie ihre Tochter nicht um sich und ihren Freund haben will. Das Risiko, dass diese ihr Liebesglück zerstören könnte, ist ihr zu gross. Auf der anderen Seite zeigt sich Jacques sichtlich bemüht, auf alle einzugehen und für eine lockere Stimmung zu sorgen.

Doch wenn Carlos Leal, der den arbeits- und zumeist hilflosen Architekten spielt, gebrochen deutsche Sätze wie «hallo, seid ihr zweg» ruft, ist das nur für das Publikum lustig. Die Frauen um ihn herum bleiben unbeeindruckt. Um nicht zu sagen: auf der Lauer.

Insbesondere Valeska, gespielt Paula Rappaport («Emma lügt») ist die ständige Anspannung anzusehen. Meistens schweigt sie, blickt ins Leere, sitzt die Zeit ab. Und sie leidet.

Ein verlorener Hund offenbart Konflikte

Als Lenas (Malou Mösli, «Platzspitzbaby») Hund spurlos verschwindet, kommen die Schwachstellen in dem Patchwork-Gefüge in aller Wucht zum Vorschein. Monica gibt wie immer ihrer Tochter Valeska die Schuld.

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