SRF-Redaktorin Beatrice Gmünder hat in der Schulzeit eine Mitschülerin gemobbt. Und diese nun 30 Jahre danach zum Gespräch getroffen.
Beatrice Gmünder (r.) und ihr ehemaliges Mobbing-Opfer. - Screenshot SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Ich bin eine Mobberin», gibt SRF-Redaktorin Beatrice Gmünder offen zu.
  • Nach 30 Jahren hat sie ihr einstiges Mobbing-Opfer wieder getroffen.
  • Diese hat ihr verziehen. Die Täterin hingegen hat ein schlechtes Gewissen.

«Hier habe ich ein unschönes Kapitel in meinem Leben geschrieben. Ich war eine Mobberin», beginnt SRF-Redaktorin Beatrice Gmünder. Sie steht im Trailer für die SRF-Radiosendung «Input» vor dem Primarschulhaus Chlos in Appenzell. Dort trifft sie nach 30 Jahren ihr einstiges Mobbing-Opfer wieder.

Gmünder will wissen, welche Spuren es hinterlässt, wenn ein Kind jahrelang gemobbt wird. Die Hänseleien, wie ihr Opfer Petra das Mobbing aus der Schulzeit nennt, hätten enorm an ihrem Selbstwertgefühl genagt. Im Schulzimmer zu sitzen, sei für sie der Horror gewesen.

Sie wurde «Schwabbelarsch» genannt

Beatrice Gmünder erklärt im Gespräch – das sich eher wie ein Treffen zwischen zwei Freundinnen anhört – wie die Hänseleien abgelaufen sind. «Ich bin auf die Scheuen und Schwächeren los». Petra sei vor allem wegen ihres Aussehens, des Gewichts und der Schüchternheit geplagt worden. «Schwabbelarsch» wurde sie genannt.

Gmünder gibt im Gespräch auch unumwoben zu, dass sie bereut, was sie damals getan hat. «Es ist für mich ein dunkler Fleck in meinem Heft.»

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Mobbing ist auch heute noch ein grosses Problem. (Symbolbild) - Pixabay

Vor dem Treffen mit ihrem ehemaligen Mobbing-Opfer hatte sie aber vergebens Bammel. Denn Petra hat ihr schon lange verziehen, wie sie in der SRF-Radiosendung «Input» erklärt. «Ich würde mich heute bei einem Klassentreffen auf jeden einzelnen freuen, weil jedermann eine Entwicklung durchgemacht hat», erklärt sie.

Autogenes Training habe ihr bei der Verarbeitung geholfen. «Das Thema ist für mich heute abgeschlossen und verarbeitet. Es kommen mir auch keine Tränen mehr», erklärt sie im Gespräch mit Gmünder.

Schliesslich verlassen beide den Schulhausplatz – und treffen sich noch auf ein Bier.

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