SRF Satiriker Renato Kaiser machte Witze über Behinderte, Dicke und Arme. Der Publikumsrat glaubt, nicht alle Betroffenen fanden das lustig.
Der SRF-Publikumsrat kritisiert Komiker Renato Kaiser und seine SRF-Sendung «Tabu». - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Renato Kaiser witzelte in der SRF-Sendung «Tabu» über Randgruppen.
  • Seine Witze gingen um Behinderte, Adipöse, LGBT und Menschen in Armut.
  • Der Publikumsrat glaubt, nicht alle Betroffenen fanden das lustig.

Er machte Witze über Schwule, Dicke, Arme und mehr. SRF-Satiriker Renato Kaiser (33) bewies in seiner Sendung «Tabu» Mut.

Jetzt hat der SRF-Publikumsrat seine Show beurteilt – und auch kritisiert.

Kern der Diskussion: Inwiefern ist es erlaubt, Witze über Randgruppen zu reissen? Denn dafür brauche es ganz viel Fingerspitzengefühl, um niemanden zu verletzen. Für den Publikumsrat eine «Gratwanderung», wie Präsidentin Susanne Hasler erklärt.

Szenen aus Renato Kaisers «Tabu». - SRF

SRF Publikumsrat zweifelt an Witzen

Ein Teil des SRF-Rats fand, Renato Kaiser sei ebendies «sehr gut gelungen». Andere aber fanden, dass die Betroffenen «nicht immer sehr glücklich mit den Witzen waren».

Tatsächlich zeigen Aufnahmen die Teilnehmer bei Kaisers Witzen auch mal leer schlucken.

Hat Kaiser es mit «Tabu» zu weit getrieben?

Renato Kaiser reisst in «Tabu» Witze über Übergewichtige. - SRF

Dabei ging es ihm genau ums miteinander Lachen. «Dass es den Protagonisten gut geht», verteidigt er sich. «Sonst implodiert das Konzept.»

Es wäre «das Schlimmste», wenn die Teilnehmer den Dreh danach bereut hätten, so der St. Galler.

Renato Kaiser erhielt auch viel Lob

Das Ziel sei natürlich, dass es die Betroffenen «auch lustig finden», so der Ostschweizer. Er habe selbst aber nie das Gefühl gehabt, etwas Falsches gesagt zu haben. «Ich hatte mir alles sehr gut überlegt.»

Lob erhielt Kaiser dafür schon zu Beginn seiner mittlerweile abgeschlossenen TV-Staffel. Der Schweizerische Zentralverein für das Blindenwesen lobte ihn gegenüber Nau als «respektvoll, offen, unverkrampft und ehrlich. Und vor allem: Die drei betroffenen Personen kommen selber ausgiebig zu Wort.»

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