Ein Demonstrant stürmt die «Club»-Liveschaltung von SRF-Korrespondent Peter Düggeli in Washington D.C. Der TV-Mann nimmt im Interview Stellung.
SRF-Korrespondent Peter Düggeli wird mitten in einer Liveschaltung von einem Protestler gestört. - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • USA-Korrespondent Peter Düggeli wird am Dienstag in den «Club» eingeschaltet.
  • Mitten in der Liveschaltung unterbricht ihn ein Demonstrant mit Megafon.
  • Die Liveschaltung muss deshalb unterbrochen werden.

Frust-Moment für SRF-Korrespondenten Peter Düggeli. Bei einer Liveschaltung in den «Club» wird er von einem Demonstranten gestört – und muss die Schaltung schliesslich abbrechen. Gegenüber Nau.ch erklärt er den Vorfall in Washington D.C.

Nau.ch: Peter Düggeli, wie haben Sie sich gefühlt, als Ihre Liveschaltung derart unterbrochen wurde?

Peter Düggeli: Es war sicher unangenehm. Auch, weil es die Sendung ein bisschen durcheinander gebracht hat. Als Korrespondent möchtest du das natürlich verhindern und bist bestrebt, dass diese Schalten reibungslos ablaufen. Andererseits war der kleine Vorfall aber auch eine Illustration, wie die Situation an solchen Orten sein kann. Viele Demonstranten fühlen sich von Medien missverstanden. Sie prangern die Berichterstattung aller Journalisten grundsätzlich an, ohne zu wissen, wer was sagt oder berichtet. Sie haben das Gefühl, es werde zu viel über die Ausschreitungen und zu wenig über Polizeigewalt und Rassismus berichtet.

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Peter Düggeli kann den Demonstranten mit Megafon nicht aufhalten. - Screenshot SRF

Nau.ch: Wie war die Stimmung an der Demo?

Es war nicht wirklich eine Demo. Seit die Polizei das Weisse Haus mit dem Zaun abgesperrt hat, kamen viele Leute, um ihre Plakate da aufzuhängen oder sich ganz einfach ein Bild von dieser historischen Szenerie zu machen. Der Ort ist für viele ein Symbol für die Anliegen von «Black Lives Matter» geworden. Heute Morgen hat die Polizei begonnen, den Zaun abzubauen.

Nau.ch: Gab es auch gewaltbereite Leute vor Ort?

Nein. Das war klar nicht mein Eindruck.

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Peter Düggeli war US-Korrespondent in Washington. - SRF

Nau.ch: Sie reagierten verhalten, als der Mann mit Megafon ihre Schaltung stürmte. Hatten Sie Angst, dass die Lage eskalieren könnte?

In einer Schalte unterbrochen zu werden, ist immer unangenehm. Ich bin grundsätzlich vorbereitet, Zwischenfälle oder Störaktionen auch live aufzunehmen und darauf einzugehen. Weil der Mann aber zwischen mich und die Kamera trat, war das dann unmöglich und die Produzentin in Zürich hat sehr gut reagiert, als sie erstmal wegschaltete.

Nau.ch: Wurden Sie von Polizisten beschützt?

Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Bedrohung. Der Mann war nicht gewalttätig und hat nie versucht, uns körperlich anzugreifen. Zweifellos wäre die Polizei eingeschritten, wenn das der Fall gewesen wäre.

*Das Interview wurde schriftlich geführt.

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