Während den Sommerferien teilen viele Eltern Fotos ihrer Kinder am Strand oder im Pool. Der Schweizer Kinderschutz macht auf die Gefahren aufmerksam.
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Eine Familie am Strand. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Eltern teilen Fotos ihrer Kinder im Netz.
  • Der Schweizer Kinderschutz weist auf die Gefahren vom sogenannten «Sharenting» hin.
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In den Sommerferien reisen viele Familien ans Meer, oder verbringen ihre Zeit in der Badi. Bei den Eltern beliebte Fotosujets: Ihre Sprösslinge in Badekleidung im kühlen Nass oder beim Toben am Strand.

So weit, so harmlos. Viele dieser Schnappschüsse werden aber auf Social Media hochgeladen. Da sind auch Promi-Eltern keine Ausnahme, wie ein Blick auf Instagram zeigt.

christa rigozzi
Christa Rigozzi und ihre Familie am Strand.
anja zeidler
Anja Zeidler mit ihren Kids im Pool.
frieda hodel
Ex-Bachelorette Frieda Hodel und ihre Familie im Pool.
christa rigozzi
Die Meitli von Christa Rigozzi im Pool.
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Mimi Jäger mit ihrem Sohn im Pool.

Genau davor warnt nun der Kinderschutz Schweiz. Mit einer Kampagne macht man auf die Gefahren vom «Sharenting» – zusammengesetzt aus «to share» (teilen) und «parenting» (Erziehung) aufmerksam. Die eindringliche Message der Kampagne: Die auf den sozialen Medien geteilten Bilder können für die Kinder negative Folgen haben.

«Uns geht es nicht darum, dass wir verurteilen», betont Tamara Parham, Leiterin Kommunikation vom Kinderschutz Schweiz gegenüber Nau.ch. «Sondern darum, dass sich Eltern den möglichen Gefahren bewusst sind.»

Denn: Egal wie süss Kinderfotos sind, sie im Netz zu posten, bringt Risiken mit sich. «Sobald sie einmal veröffentlicht wurden, geht die Kontrolle darüber verloren», warnt die Expertin.

Kinderfotos können in falsche Hände geraten

Kinderfotos können schnell in die falschen Hände geraten. Tamara Parham: «Es gibt Personen im Netz, die gezielt nach Kinderbildern suchen und diese für sexualisierte Kontexte missbrauchen.»

Die – teils harmlosen – Fotos würden dann unter Pädophilen verbreitet. So könne es schnell passieren, dass der knuffige Spielplatz-Schnappschuss von Facebook im Darknet landet.

Kind Handy
Ein kleiner Bub schaut auf ein Handy. - Pixabay

Haben Kinder eigene Social-Media-Profile, lauern auch noch ganz andere Gefahren. «Cyber-Grooming heisst: Personen nehmen gezielt mit Kindern im Internet Kontakt auf, um eine sexualisierte Beziehung aufzubauen», so die Expertin.

Kinderschutz Schweiz warnt: Werden Bilder zusammen mit sensiblen Daten wie dem Wohnort veröffentlicht, können diese Übergriffe auch im realen Umfeld stattfinden.

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Kinderschutz warnt vor Mobbing-Gefahr

Die Kinderfotos kursieren ewig im Internet. Wenn das Kind älter ist, können peinliche Aufnahmen zu Mobbing in der Schule führen.

Kinder haben Recht am eigenen Bild, stellt Schweizer Kinderschutz klar. Das bedeutet: Ohne Einwilligung dürfen die Eltern nichts posten. Bei Babys oder Kleinkindern müssen die Eltern noch selber entscheiden, aber: «sie müssen sich bewusst sein, dass das Selbstbestimmungsrecht rückwirkend eingefordert werden kann».

Bei grösseren Kindern sollen sich Mütter und Väter überlegen, ob das Kind über die nötige Medienkompetenz verfügt.

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