Neuer Roman von Dorothee Elmiger enthüllt innere Abgründe
Der Roman von Dorothee Elmiger «Die Holländerinnen» führt eine Theatertruppe in Panamas Urwald auf Spurensuche und konfrontiert sie mit ihrem eigenen Grauen.

Der reale Vermisstenfall zweier niederländischer Touristinnen 2014 in Panamas Dschungel inspiriert Dorothee Elmigers Roman «Die Holländerinnen». Die Opfer sind laut dem «SRF» der Ausgangspunkt einer dramatischen Spurensuche durch eine Theatergruppe im Urwald.
Mit an Bord sind Schauspielerinnen, ein Kameramann, Dramaturg und Kostümbildnerin.
Im Zentrum steht der leidenschaftliche, selbstverliebte Theatermacher, der die Gruppe auf minutiöse Rekonstruktion des Falls antreibt. Trotz wachsender Widerstände dringen sie immer tiefer in den Dschungel vor.
Düstere Geschichten und verstörende Leidenschaft
Die Umwelt wird bedrohlicher, insbesondere nachts. Der Urwald wirkt wie ein lebendiger, laut schreiender Organismus.
Die Erzählungen der Theatermitglieder über ihre eigenen Erfahrungen verwandeln sich allmählich in düstere Geschichten.

So entdeckt der Kameramann eine verstörende Leidenschaft beim wilden Pferdezähmen. Zudem offenbaren Totgeburten auf einer Ziegenalp, dass das wahre Grauen im Alltag lauert.
Wahrhaftige Obsession und Spiegel der Seele
Dorothee Elmiger schildert eine Erzähl-Obsession, die den True-Crime-Hype kommentiert: Das packende Nachzeichnen eines Geschehens vermischt sich mit der Suche nach Sinn.
Die Theatertruppe wird dabei an den Rand ihrer seelischen Abgründe getrieben.
Elmigers virtuos verflochtene Erzählebenen lassen Leser tief in ein undurchdringliches Dickicht eintauchen, das dem Urwald und den inneren Dämonen entspricht.
«Die Holländerinnen» von Dorothee Elmiger erscheint noch 2025
«Die Holländerinnen» ist eine vielschichtige Auseinandersetzung mit Gewalt, Angst und dem Versagen ihrer Protagonistinnen in einer extremen Umgebung.
Dorothee Elmiger zeigt, wie das äussere Grauen zur Spiegelung innerer Abgründe wird.
Der Roman erscheint 2025 im Hanser Verlag, heisst es bei «Hanser Literaturverlage».
Grenze zwischen Dokumentation und Fiktion
Der Roman liefert damit ein sprachlich kraftvolles, philosophisches Portrait über die menschliche Natur und das Abgleiten ins Unheimliche.

Dorothee Elmiger lässt ihre Protagonisten an der Grenze zwischen Dokumentation und Fiktion agieren, so die «Taz».
Dorothee Elmigers Arbeit knüpft so an die aktuelle True-Crime-Faszination an. Mit ihrem Roman gewährt sie zudem einen Blick auf die Fragilität der menschlicher Psyche.