Mehrere Termine abgesagt: Röbi Kollers Bühnen-Show ist ein Flop
Mehrere Termine von Röbi Kollers neuer Bühnenshow sind gestrichen worden. Schon kurz nach der Premiere in Wil SG zeigte sich, dass der Vorverkauf harzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Termine von «Röbi Koller Zugabe I» fallen aus.
- Veranstalter und Koller machen Bekanntheit und Eventflut für den Flop verantwortlich.
- Der frühere SRF-«Happy Day»-Moderator hält am Konzept fest.
Es sollte ein Befreiungsschlag werden von Röbi Koller (68). Nachdem er die Moderation der SRF-Show «Happy Day» abgegeben hat, wollte er auf der Bühne solo durchstarten.
Dieses Experiment scheint etwas gescheitert zu sein. Geplante Veranstaltungen seiner Show «Röbi Koller Zugabe I» im Januar/Februar 2026 finden nicht statt. Unter anderem fallen seine Auftritte in Rapperswil-Jona SG und Thun BE ins Wasser.
Röbi Koller selbst sieht einen Grund in der Unschärfe seines Formats. «Was ich mache, kann man nicht einfach einem Genre zuordnen», sagt er zu Nau.ch.
«Es ist nicht Comedy, es ist nicht Konzert, es ist nicht Theater. Und in dieser Ungewissheit entscheiden sich viele Leute wohl lieber für etwas, bei dem sie genau wissen, was sie bekommen.»
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Laut Koller finden die, die kommen, den Abend «lässig» und haben Freude, aber es kommen schlicht nicht genug Leute.
Beat Müller vom Veranstalter Star Shows betont gegenüber Nau.ch: «Nur vier Shows wurden abgesagt, weil einfach wirklich zu wenige Karten verkauft worden sind.»
Veranstaltungen zusammengelegt
«Wenn verschiedene Marketingmassnahmen unternommen worden sind und Geld investiert worden ist. Die Leute aber trotzdem kein oder vielleicht erst kurz vorher ein Ticket kaufen, musst du irgendwann entscheiden», sagt er.
Man beobachtet, wo es «tröpfelt» und wo sich praktisch wenig bewegt. An anderen Orten hat man Daten zusammengelegt, um nicht vor halbleeren Sälen zu spielen.
Inhalt der Show bleibt gleich
Am Konzept selbst will Röbi Koller trotzdem nicht rütteln. «Du kannst das Programm schon verändern, aber das ändert an der Grundproblematik nichts», sagt er.
«Die Grundfrage bleibt: Was macht er? Ich kann keinen Comedian aus mir machen und kein Konzert daraus. Das Programm ist ein Kaleidoskop aus meinem Leben, meiner Vergangenheit und meiner Gegenwart», sagt Koller.
Genau das mache ihm und den Leuten, die kommen, Lust.
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Einzelne Abläufe hat er nach der Premiere in Wil gestrafft. «Ich habe gewisse Blöcke gekürzt und angepasst, damit es besser fliesst», sagt Koller.
«G&G» fehlt der Szene
Es liegt also gemäss Koller und Müller nicht an der Show an sich, sondern an der Bekanntheit.
Früher hätten Formate wie «Glanz und Gloria» (später «G&G – Gesichter und Geschichten») oder Kulturseiten in Sonntagszeitungen regelmässig Künstler und Shows vorgestellt. Heute sei vieles davon verschwunden. «Die Medienlandschaft ist geschrumpft», sagt Müller.
Auf die Frage, ob das Projekt als gescheitert gelten muss, reagiert Müller deutlich. «Nein, ich finde nicht, dass das Experiment gescheitert ist.» Jede neue Show sei ein Risiko, meint er.
Neue Termine in kleineren Sälen?
Zunächst werden die noch angesetzten Abende in Bad Ragaz, Luzern, Wohlen und Solothurn gespielt. Danach ist das Kapitel Röbi-Koller-Show für Müller aber noch nicht abgeschlossen.
«Das Experiment geht weiter», sagt er. Ziel sei es, neue Termine in kleineren Sälen zu planen und das Format dort weiter aufzubauen. Städte wie Zürich waren bisher noch gar nicht auf dem Plan.
Koller selbst dämpft die Erwartungen an eine Fortsetzung mit demselben Label. «Ich glaube nicht, dass es eine ‹Zugabe 2› geben wird», sagt er. Der Titel sei ohnehin mit einem Augenzwinkern gemeint gewesen.
