Matt Damon spielt Zuger Rohstoffhändler Marc Rich

Der Zuger Rohstoffhändler Marc Rich (†79) schreibt Hollywood-Geschichte: Sein Leben wird mit Leinwand-Star Matt Damon (47) in der Hauptrolle verfilmt. Dies berichtete das Onlineportal «Deadline Hollywood». Die Biografie, geschrieben vom Zürcher Ex-Journalisten Daniel Amman (55), diente der Produktionsfirma als Drehbuchgrundlage. Der Schauspieler produziert den Film zusammen mit dem Regisseur John Krasinski (38).

Marc Rich lebte bis zu seinem Tod 2013 in Meggen LU. Seine Familie flüchtete während des zweiten Weltkriegs von Belgien in die USA, erst später landete er als erfolgreicher Rohstoffhändler in der Schweiz, zuerst in Zug. Seine Geschäftspraktiken waren so erfolgreich wie auch umstritten: 1974 gründete er die Rohstofffirma Marc Rich & Co. AG, mit der er weltweiten Handel mit Öl und Kohle, aber auch mit Aluminium betrieb. Zu seinen Kunden gehörten Diktatoren wie Fidel Castro und Saddam Hussein.

Als er 1994 seine Firma ans Management verkaufte, entstand daraus der heutige Rohstoffkonzern Glencore. Ins Rampenlicht rückte er in den 80er-Jahren. Rich und seine Geschäftspartner wurden unter anderem Steuerhinterziehung, Falschaussagen und Handel mit dem Iran vorgeworfen. In den USA stand er gar auf der Liste der «Most Wanted». In die USA reisen konnte er nicht mehr, da ihm die Verhaftung drohte. In seiner Biografie schreibt er: «Ich habe nie ein Gesetz gebrochen», all seine Geschäftspraktiken hätten der Schweizer Rechtsordnung entsprochen.

Es war US-Präsident Bill Clinton, der ihn 2001 begnadigte, was für viel Aufsehen sorgte. Richs Ehefrau spendete für Hillary Clinton für die Senatoren-Wahlkampagne. Viel Stoff für einen Hollywood-Streifen also.

Gemäss der «Handelszeitung» eigne sich Damon ausgezeichnet für diese Rolle, er kenne das Big-Business. Sein Vater Kent Damon arbeitete für die von der UBS übernommene US-Bank Paine Webber.