«G&G»-Chefin: «Absetzung ist klarer Fehlentscheid»
SRF streicht «Gesichter & Geschichten» ab Ende Juni aus dem Programm. Die langjährige Chefin der People-Sendung kann das nicht nachvollziehen.
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Das Wichtigste in Kürze
- «Gesichter & Geschichten» wird Ende Juni ein letztes Mal ausgestrahlt.
- Dann streicht SRF die People- und Gesellschaftssendung aus dem Programm.
- Die langjährige Chefin von «G&G» bezeichnet die Absetzung als «klaren Fehlentscheid».
Bald ist Schluss: Bereits nächsten Monat wird «Gesichter & Geschichten» ein letztes Mal über die Bildschirme flimmern. SRF setzt die People- und Gesellschaftssendung per Ende Juni ab.
Hintergrund ist die angespannte finanzielle Situation des Medienhauses. Dennoch sorgte der Entscheid, «G&G» ab Sommer aus dem Programm zu streichen, für viel Aufruhr – und Kritik.
«Es hat schon weh getan»
Auch Paola Biason kann das Sende-Aus nicht nachvollziehen. Ganze zehn Jahre lang war sie die Redaktionsleiterin des beliebten People-Formats. «Es hat schon weh getan. Es tut immer noch weh», sagt sie am Montagabend in Zürich bei der Buchvernissage «20 Jahre ‹G&G›».
Gegenüber Nau.ch wird die langjährige Chefin von «Gesichter & Geschichten» deutlich: «Das ist für mich ein ganz klarer Fehlentscheid, dass man diese Sendung absetzt. Ich kann es auch nicht nachvollziehen.»

Sie finde es schade und frage sich wirklich, warum. «Aber es spiegelt einmal mehr, dass der Gesellschaftsjournalismus nicht so anerkannt ist, wie er sein sollte», so Paola Biason.
Sie habe bereits ein paar Tage vor den «G&G»-Awards im Februar von der Absetzung erfahren. Seither trage sie die Wehmut mit sich herum.
«G&G»-Chefin verlässt SRF
Doch die «G&G»-Chefin will nun nach vorn blicken. «Es ist jetzt, wie es ist. Man darf nicht hadern mit dem Entscheid. Vielleicht geht es ja irgendwo anders weiter, man weiss ja nie», gibt sie sich optimistisch.
Paola Biason wird SRF im Sommer nach der Absetzung von «Gesichter & Geschichten» verlassen. Dies wurde kürzlich erst in einer Medienmitteilung bekannt gegeben.

Sie sei eine Verfechterin des Gesellschaftsjournalismus, dazu stehe sie, erklärt sie jetzt gegenüber Nau.ch. «Ich wünsche mir wirklich, dass ich dort eine Zukunft sehe und finde», so Biason.
Wohin ihre Reise nach SRF führt? Das kann die Redaktionsleiterin noch nicht verraten. Denn: «Das weiss ich wirklich noch nicht. Ich habe ein paar Projekte offen und ich lasse mir wirklich alles offen.»