Hochseil-Artist Freddy Nock wurde am Mittwoch zu 2,5 Jahren teilbedingter Haft verurteilt. Die Gerichtsverhandlung offenbarte Schlimmes.
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Freddy Nock sorgte an der diesjährigen Basler Herbstmesse mit einem Seiltanz im Basler Münster für ein besonderes Spektakel. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Freddy Nock stand am Mittwoch in Zofingen AG vor Gericht.
  • Der 54-Jährige versuchte, seine Ehefrau zu töten.
  • Nun wurde er zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von 2,5 Jahren verurteilt.

Hochseil-Artist Freddy Nock (55) stürzte gestern ab. Das Bezirksgericht Zofingen AG sprach den Aargauer gestern der versuchten vorsätzlichen Tötung schuldig.

Der Artist muss 10 Monate absitzen. Für die restlichen 20 Monate gewährte ihm das Gericht den bedingten Strafvollzug, mit einer Probezeit von zwei Jahren.

Der Artist kam sofort und für drei Monate in Sicherheitshaft. Gemäss Gericht besteht Fluchtgefahr und Wiederholungsgefahr.

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Freddy Nocks Frau beschuldigt ihn des versuchten Mordes. - keystone

Die Gerichtspräsidentin sagte bei der Urteilseröffnung, für einen Schuldspruch müsse der Angeklagte nicht geständig sein. In diesem Fall stehe - wie oft bei häuslicher Gewalt - Aussage gegen Aussage. Es obliege dem Gericht, die Glaubhaftigkeit der Aussagen zu prüfen.

Freddy Nock: Kinder schliefen mit Messer unter dem Kissen

Nock wollte sich vor Gericht wegen der Medienpräsenz nicht zu den Vorwürfen äussern. Denn: Nächste Woche steht sein Sorgerechtsstreit um Sohn Leo (8) an – er wolle lieber keine als eine falsche Aussage machen.

Trotzdem offenbarte die Verhandlung Schlimmes.

Nock hatte gemäss Urteil versucht, seine Frau Ximena (44) im März 2013 mit einem Kissen zu ersticken. Er habe die gebürtige Chilenin nach den Swiss Awards aufs Bett geworfen. Und das Kissen mit beiden Händen auf den Kopf der Frau gedrückt.

Das hielt die Gerichtspräsidentin fest. Ximena habe sich leblos gestellt, daher sei nichts Schlimmeres geschehen.

Melanie und Kimberly begleiten Freddy Nock zum Gericht in Zofingen AG. - Keystone

Es habe Erstickungsgefahr bestanden. Nock habe erst von der Frau abgelassen, als sich diese nicht mehr gewehrt habe. Die Frau habe keine Abwehrchance gehabt, denn Nock sei ein «durchtrainierter Extremsportler».

Besonders schlimm: Die Tochter liegt während der Attacke im Zimmer nebenan und hört alles mit. Laut Staatsanwalt fürchtete das Mädchen, dass «ihre Mutter totgeschlagen werde».

Interview mit Simon Burger, leitender Staatsanwalt Aargau. - Nau

Freddy Nock zu Nasenbruch: «Dumm gelaufen!»

Schlimm: Die Kinder schlafen danach mit einem Messer oder einer Schere unter dem Kopfkissen. Damit sie im Notfall eingreifen könnten.

In früheren Befragungen hatte Nock gestanden, seine Frau gewürgt zu haben. Zum Vorwurf, er habe ihr die Nase gebrochen, meinte er damals nur: «Dumm gelaufen!»

Nocks Frau Ximena führte vor Gericht auch aus, dass Nock «mindestens dreimal in der Woche» Kokain konsumierte.

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