Nemo aus Biel BE hat beste Chancen auf einen Sieg beim Eurovision Song Contest. In Zürich und Basel reibt man sich bereits die Hände.
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Holt Ausnahmetalent Nemo den ESC 2024 in die Schweiz? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Wettquoten könnte die Schweiz den ESC gewinnen.
  • SRF klärt derzeit bereits ab, wo der ESC 2025 in der Schweiz durchgeführt werden könnte.
  • Mehrere Städte buhlen um die grösste Musikshow Europas.
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Nemo (24) aus Biel BE steht seit einigen Tagen an der Spitze der Wettquoten des diesjährigen Eurovision Song Contest. Aktuell hat das Ausnahme-Talent eine Gewinnchance von 20 Prozent. Die Schweiz darf also von einem Sieg am 11. Mai in Malmö träumen.

SRF will sich aber noch nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. Auf Anfrage von Nau.ch meint Yves Schifferle, Delegationsleiter SRF: «Der Wettbewerb ist in fünf Wochen und bis dahin kann sich noch vieles ändern. Wir konzentrieren uns jetzt auf den Auftritt, sind am Proben und haben noch viel zu tun bis Malmö.»

Nemo überzeugt mit «The Code».

Er verrät aber: Man habe bereits einige Vorabklärungen getroffen, «wie wir das auch in erfolgversprechenden Vorjahren jeweils getan haben». Der diesjährige Gewinner muss wie gewohnt den nächsten ESC austragen. Eine grosse Verantwortung.

Kommt der ESC 2025 in die Schweiz?

SRF klärt bereits in den grösseren Städten der Schweiz ab, welche Hallen sich eignen würden und verfügbar wären. Zürich, Basel, Bern, Lausanne und Genf kämen infrage.

1989 fand der Eurovision Song Contest das letzte Mal in der Schweiz statt. Damals in Lausanne.

Hallenstadion «prädestiniert» für Eurovision Song Contest?

Nau.ch hat in den grösseren Hallen der Schweiz nachgefragt – und stiess auf Begeisterung.

«Natürlich sind wir sehr interessiert daran, diesen Anlass bei uns durchzuführen», meint Philipp Musshafen, CEO des Zürcher Hallenstadions. «Als grösste Indoor-Halle der Schweiz ist unsere Infrastruktur bestens geeignet für einen Anlass dieser Grösse.»

Das Hallenstadion sei dank zentraler Lage «prädestiniert» für den Eurovision Song Contest.

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Das Hallenstadion in Zürich-Oerlikon. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Auch Basel möchte den ESC gerne zu sich holen. Thomas Kastl, Direktor der St. Jakobshalle: «Die St. Jakobshalle wäre wahrscheinlich schweizweit die Halle mit der bestmöglichen Infrastruktur für diesen Event.» Man freue sich auf eine entsprechende Anfrage und sei bestrebt, das beste Angebot zu unterbreiten, heisst es aus Basel.

Bern kann wohl nicht

Anders klingt das in Bern. In der Bundesstadt käme aktuell eigentlich nur die PostFinance-Arena infrage. Mit 17'031 Plätzen ist sie die grösste Eissporthalle der Schweiz.

Hier muss man allerdings passen. Rolf Bachmann, Chief Sponsoring Officer, zu Nau.ch: «Was beim ESC auch passiert, die PostFinance-Arena steht aus heutiger Sicht im kommenden Jahr für Drittevents eher nicht zur Verfügung.»

Nebst dem Eishockey stünden auch Sanierungsmassnahmen an. Diese werden sofort nach der Saison gestartet und dürften mehrere Monate dauern.

PostfinanceArena SCB
PostFinance-Arena, SC Bern, Kapazität: 17'131 Zuschauer. - Twitter / @viszlatnyan

Die Geneva-Arena in Genf will sich auf eine Anfrage nicht dazu äussern. Und das Beaulieu Lausanne, wo der ESC 1989 durchgeführt wurde, ist für die grösste Musikshow Europas mittlerweile wohl zu klein.

SRF klärt Budget ab

Nebst den Lokalitäten muss sich SRF auch bereits Gedanken um die Finanzierung des Eurovision Song Contest machen. Delegationsleiter Yves Schifferle: «Wir klären in Gesprächen, beispielsweise mit den Niederlanden, Portugal und Italien, ab, was der ESC überhaupt kostet.»

Die Austragung des «Eurovision Song Contest» sei für jeden Sender eine Herausforderung. «Andere Broadcaster in Europa standen jedoch vor ähnlichen Herausforderungen und haben Wege gefunden, diesen Grossevent zu finanzieren.»

Österreich zahlte für den ESC im Jahr 2015 rund 25 Millionen Franken.

Die SRG müsste die Kosten nicht alleine tragen. Die Stadt, in der er stattfindet, stemmt einen grossen Teil davon, ebenso die am ESC teilnehmenden Länder. Dazu kommen laut dem Delegationsleiter SRF Einnahmen aus dem Ticketing und Sponsoring.

Übrigens: Die Tippspieler liegen nicht immer richtig. Im März 2021 stand der Schweizer Gjon's Tears (25) mit «Tout l'univers» an der Spitze der Wettquoten. Beim ESC in Rotterdam, Niederlande, wurde er aber «nur» Dritter.

Nach den Liveperformances in den beiden Halbfinalen könnten sich die Wettquoten nochmals ändern ...

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