Darum sind SRF-Florida-Auswanderer zurück in der Schweiz
Marina Marrer und Mike Hostettler vermissen die «offene, freundliche Art der Floridianer». Seit wenigen Monaten sind die SRF-Auswanderer wieder in der Schweiz.

Das Wichtigste in Kürze
- Marina Marrer und Mike Hostettler sind wieder in der Schweiz.
- Das Paar aus Bern war 2022 Teil der SRF-Sendung «Auf und davon».
- Die beiden vermissen ihre alte Wahlheimat Florida jedoch.
Sie bauten sich in den USA ein neues Leben auf, nun sind sie jedoch wieder zurück in der Schweiz.
Marina Marrer und Mike Hostettler aus dem Kanton Bern wagten 2020 ein grosses Abenteuer: Das Paar wanderte in die USA aus, um dort ein Waffelrestaurant zu eröffnen. Dabei wurden sie von SRF-Kameras für die Sendung «Auf und davon» begleitet.
«Haben uns in Florida unglaublich wohlgefühlt»
Mehrere Jahre verbrachten Marina und Mike im Sonnenstaat Florida, ehe sie den Entschluss fassten, Amerika zu verlassen. Leicht gefallen? Ist ihnen diese Entscheidung definitiv nicht.
«Wir haben uns in Florida unglaublich wohlgefühlt und dort viele Freundschaften geschlossen», sagt Marina gegenüber Nau.ch. Einige davon seien sogar zu einer Art Wahlfamilie geworden.
Auch das Waffelrestaurant lief gut. Dennoch haben sie es im August 2024 verkauft. «Wir hatten beide Lust auf neue Projekte», erklären die SRF-Auswanderer.
Mike habe sich zunehmend auf sein eigenes Tattoo-Studio in Tampa konzentriert. Und auch Marina baute sich nebenbei ihr eigenes Business als virtuelle Assistentin auf. Sie macht Social-Media-Support, bietet ChatGPT-Kurse an und erstellt Webseiten.
«Eigentlich wollten wir weiterziehen, irgendwo in den USA oder vielleicht auch in Europa neue Projekte starten», erklärt Marina. Doch: «Manchmal spielt das Leben anders.»
Visa-Schwierigkeiten und familiäre Verpflichtungen
Ihr Grund für den Wegzug aus Florida? «Die politischen Entwicklungen in den USA machten es komplizierter, langfristige Visas zu erhalten. Gleichzeitig hatten wir auch familiäre Verpflichtungen in der Schweiz, die wir nicht ignorieren wollten.»
Die beiden vermissen jedoch ihre alte Wahlheimat. «Es ist manchmal noch gar nicht richtig greifbar, dass wir jetzt zurück in der Schweiz sind», erzählen sie. Vor allem die «offene, freundliche Art der Floridianer» fehlt den beiden. «Das Leben dort ist oft unkomplizierter, mit viel weniger Neid und Missgunst.»

Natürlich hat aber auch die Schweiz ihre Vorteile. Zum einen sind Marina und Mike ihrer Familie wieder näher.
Zudem geniessen sie hierzulande die «wunderschönen Wälder, Seen und Bäche». «Besonders unsere Hündin Djuna liebt es, wieder in den Bächen planschen zu dürfen. Das war in Florida wegen Giftschlangen und Alligatoren einfach zu gefährlich.»
Ein weiteres Plus seien die Schweizer Lebensmittel. «Das ist tatsächlich ein Punkt, der einem nach fast sechs Jahren USA manchmal richtig fehlt», erzählen sie. Die Auswahl in den amerikanischen Supermärkten sei zwar riesig, könne aber auch überfordernd sein.
Mike schlitterte in den USA in ein Burnout
Zu Beginn ihres USA-Abenteuers hatten die beiden mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Mike erlitt damals ein Burnout. «Aber zum Glück hat er schnell wieder den Weg herausgefunden», so Marina. Er habe das wirklich grossartig gemeistert.
Doch nicht nur Mike, auch Marina selbst war eine Zeit lang angeschlagen. Dazu sagt die Bernerin jetzt: «Bei mir war es ‹nur› eine hartnäckige Bronchitis – das kam im Fernsehen vielleicht dramatischer rüber, als es wirklich war.»
Heute geht es dem Paar sehr gut – gesundheitlich und mental.
«Wir sind privat wie beruflich glücklich, auch wenn der Weg manchmal anders verlief, als ursprünglich geplant», so die SRF-Auswanderer.
Mikes Tattoo-Studio in Huttwil BE laufe hervorragend. Und auch Marina konnte in der Schweiz bereits «viele tolle Kunden» gewinnen.
Nächstes Abenteuer steht schon bevor
Sie hätten eigentlich nicht vorgehabt, längerfristig in der Schweiz zu bleiben. «Aber wir machen das Beste daraus», gibt sich das Paar optimistisch.
Komplett auf Abenteuer verzichten, das können die beiden aber nicht. Aus diesem Grund haben sie sich einen Pickup mit Absetzkabine gekauft. «Damit werden wir in nächster Zeit Europa bereisen und unterwegs arbeiten. Auf diese neue Freiheit freuen wir uns sehr!»