Innerhalb einer Woche sollen 38,6 Millionen Kinder von 250'000 Helfer in Afganistan gegen Kinderlähmung geimpft werden.
Ein Gesundheitshelfer impft ein Kind gegen Polio im Rahmen einer Impfkampagne.
Ein Gesundheitshelfer impft ein Kind gegen Polio im Rahmen einer Impfkampagne. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Pakistan bemüht sich um eine Ausrottung der gefährlichen Kinderlähmung.
  • Die Anzahl Neuinfektionen war von 306 Fällen im Jahr 2014 auf acht im Jahr 2017 gefallen.

Pakistan hat mit der ersten landesweiten Impfkampagne gegen Kinderlähmung in diesem Jahr begonnen. In sieben Tagen impfen mehr als 250'000 Helfer 38,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren, sagte der nationale Koordinator des Impfprogramms, Safdar Rana, am Montag. Impfstellen würden auch an mehreren Grenzübergängen nach Afghanistan errichtet, um Kinder afghanischer Flüchtlinge zu impfen.

Pakistan ist laut «Global Polio Eradication Initiative» neben Afghanistan das einzige Land, in dem in diesem Jahr Erkrankungen mit wilden Polioviren gemeldet wurden. In Somalia, Papua Neuguinea, Nigeria und dem Kongo gingen Polio-Fälle auf Impfungen mit Lebendimpfstoffen zurück. In Europa werden sogenannte Totimpfstoffe verwendet, von denen diese Gefahr nicht ausgeht.

Neuinfektionen drastisch gesunken

Zuletzt waren die Bemühungen zur Ausrottung der gefährlichen, ansteckenden Viruserkrankung in Pakistan erfolgreich: Die Zahl der Neuinfektionen war von 306 Fällen im Jahr 2014 auf acht im Jahr 2017 gefallen. Seit Januar gab es in Pakistan vier Neuinfektionen. «Pakistan war noch nie so nah daran, die Krankheit auszurotten», sagte Rana. Dies nicht zuletzt, da Impfteams nach Militäroffensiven auch in Gebiete im Nordwesten des Landes können, die mehrere Jahre unter der Kontrolle von Militanten waren.

Kinderlähmung bedroht vor allem Kleinkinder. Eine von 200 Infektionen führt laut WHO zu dauerhaften Lähmungen. Bis zu 10 Prozent der gelähmten Kinder sterben. Ein Heilmittel gibt es nicht, nur die vorbeugende Impfung bietet Schutz.

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