Wie die Stadt Zürich mitteilt, können sich junge Menschen bis 25 Jahre ab 1. Juni 2023 gratis und anonym auf sexuell übertragbare Infektionen testen lassen.
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Bewohnende der Stadt Zürich, die sich aufgrund der Kosten bisher nicht auf sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen, sollen das künftig gratis tun können. - Getty

Ein Grossteil der in der Schweiz diagnostizierten HIV- und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) wird in Zürich festgestellt.

Gründe dafür sind, dass Zürich als offene und tolerante Stadt mit einem attraktiven Angebot an Ausbildungs-, Berufs- und Freizeitmöglichkeiten insbesondere junge und somit in der Regel auch sexuell aktive Menschen anzieht.

Sexuell übertragbare Infektionen bleiben oft lange unentdeckt und können sich so rasch und unbemerkt verbreiten.

Tests sind ein wichtiges Instrument, um diese Infektionsketten zu unterbrechen.

Hemmschwellen für STI-Tests senken

Insbesondere bei jungen Menschen ist das Bewusstsein über die Risiken von sexuell übertragbaren Infektionen oft noch nicht vollständig ausgeprägt.

Ein geringes Einkommen und hohe Krankenkassenfranchisen sind zusätzliche Hürden, sich regelmässig testen zu lassen.

Das vom Gemeinderat im März 2022 verabschiedete Pilotprojekt «Gratistests für sexuell übertragbare Infektionen» sieht einen kostenlosen und niederschwelligen Testzugang vor und soll das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Risiko sexuell übertragbarer Infektionen stärken.

Professionelle Test- und Beratungsstellen

Ab sofort können sich junge Menschen bis 25 Jahre gratis testen lassen. Auch Personen, die eine KulturLegi besitzen und sich aufgrund eines tiefen Einkommens die Tests nicht leisten können, sollen von dem Angebot Gebrauch machen können.

Dieses richtet sich an Personen mit Wohnsitz in der Stadt Zürich. Die anonymen Testungen werden in den bereits etablierten Teststellen der SeGZ (Sexuelle Gesundheit Zürich) im «Checkpoint Zürich», «TEST-IN» und «SpiZ» angeboten.

Sie beinhalten Untersuchungen auf die sogenannten Big Five (HIV, Syphilis, Chlamydien, Tripper und Hepatitis).

Ergänzend werden gesundheitliche und präventive Beratungen angeboten. Termine für Gratistests können über ein Buchungstool online vereinbart werden.

Pionierprojekt der Stadt Zürich

«Die Stadt Zürich möchte die Gesundheit der städtischen Bevölkerung schützen und zum Nationalen Programm HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen beitragen», sagt Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements.

Das Programm sieht vor, dass HIV und andere STI in einem frühen Stadium erkannt und richtig behandelt werden.

«Deshalb hat Zürich als erste Stadt der Schweiz das Pilotprojekt ‹Gratistests für sexuell übertragbare Infektionen› gestartet», so Hauri.

Das dreijährige Projekt beläuft sich auf 2,6 Millionen Franken und wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

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