Emilie Lieberherr (1924 - 2011), schon früh eine nationale Figur des Gleichstellungskampfs und Vorbild vieler Frauen, kommt nun in Zürich zu besonderen Ehren. Der Stadtrat hat beschlossen, einen Platz nach ihr zu benennen.
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Der Zürcher Stadtrat. (Archivbild) - Keystone

Die mit Bänken und Bäumen bestückte Fläche auf Höhe der Langstrasse 214, die im Volksmund «Dennerplatz» genannt wird, heisst jetzt «Emilie-Lieberherr-Platz», wie die Stadt am Mittwoch mitteilte.

Emilie Lieberherr kämpfte zeitlebens für die Gleichstellung der Frau, was damals vor allem bedeutete, für das Frauenstimmrecht einzustehen. Sie trat der SP bei, gehörte zu den Organisatorinnen des «Marsch auf Bern» und wurde 1970 als erste Frau überhaupt in den Zürcher Stadtrat gewählt.

24 Jahr lang war Lieberherr Mitglied des Stadtrats und Vorsteherin des Sozialdepartements, das damals noch Sozialamt hiess. Bis heute wird sie unter anderem für ihre Alters- und Drogenpolitik geschätzt. So war sie beteiligt an der Einführung der kontrollierten Heroinabgabe an Schwerstsüchtige und am Aufbau des Vier-Säulen-Modells der schweizerischen Drogenpolitik.

Zu ihren Pionierleistungen zählten aber auch die Alimentenbevorschussung, die Einrichtung von Jugendtreffpunkten und Programme für arbeitslose Jugendliche, wie es in der Mitteilung heisst.

Von 1978 bis 1983 vertrat Lieberherr als eine der ersten Frauen im Ständerat die Interessen des Kantons Zürich. Ihr Grab liegt auf dem Friedhof Sihlfeld.

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