Die Corona-Pandemie zeigt auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt im Kanton Zürich: Grössere Wohnungen sind gefragt, um das Homeoffice unterzubringen.
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Coronavirus: Trotz der Aufhebung der Homeoffice-Pflicht bleiben Mitarbeiter von Grossfirmen zuhause. - Keystone

Die Corona-Pandemie zeigt auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt im Kanton Zürich: Grössere Wohnungen sind gefragt, um das Home Office unterzubringen. Zudem ziehen viele aus den Zentren aufs Land, weil sie offensichtlich nicht mehr täglich pendeln müssen.

Die aktuelle Leerwohnungsziffer zeigt, wo es die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons hinzieht: vermehrt aufs Land. Dort standen am Stichtag 1. Juni rund 5520 Wohnungen leer, das sind 1330 weniger als im Vorjahr. Die Leerwohnungsziffer sank damit innert Jahresfrist von 0,9 auf 0,7 Prozent.

In mehr als 70 Prozent der Gemeinden ist die Leerwohnungsziffer aktuell tiefer als im Vorjahr. Seit Beginn dieser Berechnung im Jahr 1984 hätten noch nie so viele Gemeinden einen Rückgang verzeichnet, teilte der Kanton am Dienstag mit.

Besonders ausgeprägt ist der Rückgang der leeren Wohnungen in ländlichen Regionen, in denen die Leerstände in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich hoch waren, etwa im Weinland und im Oberland. Aber auch am Pfannenstiel und am rechten Zürichseeufer ging die Zahl der leerstehenden Objekte zurück.

Dass die Stadt weiter weg ist, spiele mit dem corona-bedingten Home Office offensichtlich weniger eine Rolle als früher, schreibt der Kanton. Am ausgeprägtesten ist der Rückgang der Leerwohnungsziffer zudem bei grossen Objekten, also Wohnungen mit vier oder mehr Zimmern und somit genügend Platz fürs Home Office.

Auch in der Stadt Zürich stehen viel weniger grössere Objekte leer. Hier wird also ebenfalls vermehrt zuhause gearbeitet und entsprechend eine grössere Wohnung gesucht.

Als logische Folge davon sind kleinere Objekte häufiger zu haben. Vor allem 1-Zimmer-Wohnungen in der Stadt Zürich sind aktuell nicht sehr gefragt. Dies liegt daran, dass es seit Ausbruch der Pandemie weniger Arbeitsimmigration gibt, also weniger Wohnungssuchende mit befristeten Arbeitsverträgen.

Die Corona-Pandemie ist aber nicht zwingend der einzige Grund, weshalb es Zürcherinnen und Zürcher vermehrt in grössere Wohnungen zieht. Dies kann gemäss Kanton auch am veränderten Angebot liegen. In den vergangenen Jahren wurden relativ betrachtet mehr kleine als grosse Wohnungen gebaut, das Angebot an grossen Wohnungen wurde also vergleichsweise knapper.

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