Wie der Zoo Zürich berichtet, ist es im Artenschutzzentrum Ornis gelungen, erfolgreich Nachwuchs der bedrohten südamerikanischen Hyazintharas zu züchten.
Hyazinthara-Brutpaar
Hyazinthara-Brutpaar im Artenschutzzentrum Ornis des Zoo Zürich. - Zoo Zürich, Jennifer Schwere

Der Hyazinthara ist eine der Tierarten, die im Ornis – Zentrum für Artenschutz gezüchtet wird. Es ist das erste fertiggestellte Projekt des Entwicklungsplans 2050 und bietet dem Zoo Zürich die nötige Grundlage, weitere bedrohte Arten zu züchten und seine Artenschutzbemühungen auszubauen.

Artenschutz im Zoo Zürich

Das Ornis – Zentrum für Artenschutz, abgeleitet vom altgriechischen Wort für Vogel, besteht aus drei Einheiten. Die zwei kleineren Einheiten bestehen schon länger, die grösste, Ornis eins, ist seit Anfang Jahr in Betrieb. Sie bietet Platz für eine Vielzahl bedrohter Tierarten.

Durch die drei voneinander unabhängigen Bereiche hat der Zoo die Möglichkeit, Räumlichkeiten mit verschiedenen klimatischen Bedingungen einzurichten. Damit sind die Voraussetzungen ideal für Arten, die sehr spezifische Anforderungen an ihre Zucht stellen.

Schwierige und anspruchsvolle Zucht gelungen

Im Verlaufe der letzten Monate sind in Ornis eins südamerikanische Hyazintharas eingezogen. Der grösste aller flugfähigen Papageien ist durch den illegalen Handel und den Verlust seines Lebensraumes bedroht.

Seit der Ankunft von 30 Brutpaaren hat der Zoo Zürich die weltweit grösste Population in menschlicher Obhut. Er übernimmt eine grosse Verantwortung für deren Schutz. Um die Papageien bei der Brut und der Aufzucht der Jungvögel nicht zu stören, haben nur speziell ausgebildete, den Vögeln vertraute Tierpfleger Zugang zu Ornis eins.

Strukturierter Tagesablauf ist wichtig für Zucht

Da die Hyazintharas vor allem in der Brutzeit stark auf Veränderungen reagieren, ist der Tagesablauf in der Zuchtstation streng geregelt und Ornis für Besucher nicht einsehbar. Neben dem reglementierten Zugang zur Anlage trägt das Personal spezielle Kleidung.

An diese haben sich die Vögel in der Zwischenzeit gewöhnt und assoziieren sie mit unseren Tierpflegern. Von 7 bis 9 Uhr morgens wird gereinigt und gefüttert, zwischen 9 und 13 Uhr haben die Tiere ihre Ruhe und sind ungestört.

Am Nachmittag gibt es nochmals Futter: je strukturierter der Tagesablauf, desto vorhersehbarer für die Vögel. Dies bietet ihnen Sicherheit und ist eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Zucht.

Dank der perfekten Zuchtbedingungen ist es dem Zoo Zürich gelungen, bereits nach wenigen Monaten erfolgreiche Eiablagen und Schlupfe zu verzeichnen. Diese Jungtiere leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der bedrohten Hyazintharas im europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP).

Neuer Lebensraum Pantanal

Während die Zucht aufgrund ihrer strikten Regulierung im Hintergrund stattfindet, werden die Jungvögel in Zukunft für alle Zoogäste sicht- und erlebbar.

Dann, wenn sie in der Pantanal Voliere, dem im Rahmen des Entwicklungsplans 2050 neu geplanten Lebensraum, grosszügig ihre Runden drehen und innerhalb eines Schwarmes den richtigen Partner für die fortführende Zucht finden.

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