Das Programm «Energieforschung Stadt Zürich» wurde nach zehn Jahren abgeschlossen. So ist die Bilanz.
ETH Zürich
Blick über die Stadt Zürich. - Keystone

Die Bilanz des vom ewz finanzierten Programms ist positiv. Mehr als 60 Projekte lieferten u. a. wesentliche Grundlagen für energie- und klimapolitische Massnahmen und zeigten insbesondere im Gebäude- und Mobilitätsbereich auf, wo mit konkreten Massnahmen anzusetzen ist. Das entstandene Netzwerk soll weiter gepflegt und ausgebaut werden.

Mehr als 60 Projekte, rund 100 Forscherinnen und Forscher mit 30 Hochschulen und Forschungsunternehmen sowie verschiedene Dienstabteilungen der Stadt Zürich als Beteiligte:

Das ist die Bilanz von Energieforschung Stadt Zürich nach zehn Jahren. Einen Überblick über das Forschungsprogramm gibt die Website energieforschung-zuerich.ch. An der Abschlussveranstaltung vom 12. April wurden die wichtigsten Erkenntnisse präsentiert und im Rahmen eines Podiums die Umsetzung in die Praxis diskutiert. Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe, bilanzierte: «Mit Energieforschung Stadt Zürich sind wichtige Grundlagen für die Erreichung der städtischen Energie- und Klimaziele bei Haushalten und Gebäuden erarbeitet worden. Gerade beim Heizen von Gebäuden wissen wir nun, wo die Massnahmen für die Umsetzung der Klimaneutralität ansetzen müssen, wie es die Vorstösse zu Netto Null fordern.»

Grundlagenberichte – Orientierung für die richtigen Massnahmen

Die Grundlagenarbeit der ersten Jahre lieferte im Gebäudebereich die zentralen Daten für den weiteren Weg in Richtung Klimaneutralität. So zeigte sich etwa, dass die 500 wichtigsten Hauseigentümerschaften in der Stadt Zürich rund 80 Prozent der für den Energieverbrauch relevanten Flächen besitzen. Ausserdem ist nun bekannt, welches Alter die Gebäude haben, wie der Gebäudepark zusammengesetzt ist und wer die Eigentümerschaften und Ansprechpartner sind. Diese Informationen sind zentral, um weitere Massnahmen zur Erreichung der Klimaziele zu entwickeln.

Ersatz von fossilen Heizungen beschleunigen

Eine Studie ergab, dass vier von fünf privaten und institutionellen Eigentümerschaften beim Ersatz einer Öl- oder Gasheizung erneut eine fossile Lösung wählen. Von diesen hat mehr als die Hälfte keine klimafreundliche Alternativen geprüft, sei das eine Wärmepumpe, der Anschluss ans Fernwärmenetz oder an einen Wärmeverbund.

Damit Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer auf ein System mit erneuerbaren Energieträgern umsteigen, braucht es Beratung und Förderung. Seit Februar 2021 sind die Informationen zu Energiethemen auf einer zentralen Plattform unter stadt-zuerich.ch/Energie gebündelt. Um den Ersatz von fossilen

Heizungen zu beschleunigen, erhöhte der Stadtrat die 2000-Watt-Beiträge, die das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) für Wärmepumpen, Erdsonden und Anschlüsse an Energieverbunde ausrichtet, markant.

Kooperationen mit Hochschulen

Die Stadt Zürich hat mit dem Forschungsprogramm eine Vorreiterrolle in der Schweiz übernommen. Die Ausrichtung auf anwendungsorientierte Forschung führte zu einer Zusammenarbeit von Forschungsinstitutionen, Privaten, Stadtverwaltung und Politik, die in ihrer Art einzigartig ist. Dieses Netzwerk soll gepflegt und ausgebaut werden. Insbesondere die Nähe zum Hochschulstandort Zürich soll genutzt werden, um für alle Seiten positive Impulse zu erzielen.

ewz finanzierte die Forschung

Der Stadtrat lancierte «Energieforschung Stadt Zürich» 2010 als Antwort auf ein gemeinderätliches Postulat. Das zehnjährige Forschungsprogramm sollte die Hemmnisse auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft bei Haushalten und Gebäuden wissenschaftlich untersuchen und aufzeigen, wie diese überwunden werden können. Das ewz finanzierte das Programm mit insgesamt 10 Millionen Franken.

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