Das kantonale Amt für Landschaft und Natur hat rund zehn Prozent des Waldes untersucht: 75 bis 80 Prozent der Böden sind stark bis sehr stark versauert.
Ein Laptop
IT-Bereich (Symbolbild). - Pixabay

Saure Böden seien für die Wälder ein Problem, hält die Baudirektion in einer Mitteilung vom Montag, 5. Juni 2023, fest.

Sie könnten weniger Nährstoffe speichern und schädliche Schwermetalle freisetzen.

Dadurch würden unter anderem die Bodenstruktur verschlechtert und die Wurzeln der Bäume Schaden nehmen.

«Bei Sturm und Windböen sind Wälder mit versauerten Böden deshalb anfälliger für Schäden.»

Die Versauerung ist zunächst ein natürlicher Prozess

Kantonsweit dürften aber weniger als die in der Untersuchung festgestellten 75 Prozent der Waldböden stark versauert sein.

Es seien gezielt jene Wälder kartiert worden, in denen die Versauerung mutmasslich weit fortgeschritten ist, heisst es in der Mitteilung.

Dies seien Gebiete im Zürcher Unterland, in den Regionen Winterthur und Glattal sowie im äussersten Norden des Kantons, die bei der letzten Eiszeit nicht mit Eis überdeckt waren und deren Böden deshalb schon sehr alt sind.

Die Versauerung ist gemäss Mitteilung zunächst ein natürlicher Prozess: Über Jahrtausende sorgen Niederschläge und Ausscheidungen von Pflanzen, Mikroorganismen und Tieren zu einer langsamen Versauerung des Bodens.

Der Prozess wurde stark beschleunigt

Dieser Prozess sei aber in den letzten Jahrzehnten durch menschliche Einflüsse stark beschleunigt worden.

Bereits 2013 beschloss der Regierungsrat, die am stärksten betroffenen Waldgebiete zu untersuchen und zu kartografieren.

Die Resultate liegen nun vor und wurden im GIS-Browser dokumentiert.

Diese Waldbodenkarte soll bis Ende des Jahres um weitere bei der Untersuchung festgehaltene Eigenschaften ergänzt werden.

Die Waldbodenkarte

«Eigentümerinnen und Eigentümer der kartierten Waldflächen sowie der Forstdienst sehen dann beispielsweise, wie belastbar der Waldboden ist und wo besondere Vorsicht nötig ist, um Schäden durch Forstmaschinen zu vermeiden», schreibt die Baudirektion weiter.

Die Karte soll auch aufzeigen, welche Baumarten an einem Standort gut zurechtkommen.

Das Amt für Landschaft und Natur hat gestützt auf diese in einem Pilotprojekt für zwei Regionen Empfehlungen erarbeitet, welche Bäume sich für welche Flächen eignen.

Dies sowohl für das gegenwärtige Klima als auch für die Bedingungen, die gemäss verschiedenen Szenarien Ende des 21. Jahrhunderts erwartet werden.

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