Stadt Zürich

Nannys sind immer häufiger eine Option

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Die Stadt Zürich ist eine Kinderstadt. Mit dem Baby-Boom verbunden ist auch ein wachsender Nanny-Markt.

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Kinder - Keystone

Zwei Drittel der Stadtzürcher Familien mit Kindern unter sechs Jahren entscheiden sich für die familienergänzende Kinderbetreuung. Mehr als die Hälfte nutzt ein formelles Angebot wie eine Kita oder einen Hort.

Ein Zehntel greift ausschliesslich auf informelle Betreuungspersonen zurück. Neben den Grosseltern sind dies vermehrt auch Nannys.

Unsichtbare Nannys: Explorative Studie gibt Einblick

Immer mehr Frauen sind heute erwerbstätig. Damit einher geht eine Betreuungs- und Hausarbeitslücke zu Hause, die nur in geringem Mass von Männern gefüllt wird. Viel mehr springen in diese Lücke andere Frauen.

Die Stadt verfügt zwar über ein gut ausgebautes familienergänzendes Betreuungsangebot für Kinder im Vorschul- und Schulalter. Trotzdem sind Nannys besonders für Gut- und Doppelverdienende immer häufiger eine Option, wie die Recherche «Baby-Boom – Nanny Boom?» der Geografin Jasmine Truong im Auftrag der Fachstelle für Gleichstellung aufzeigt.

Mittels Expertinnen- und Experteninterviews und in Gesprächen mit Nannys geht Jasmine Truong den Fragen nach, wie gross der Arbeitsmarkt Privathaushalt für Nannys ist, und welche Arbeitsbedingungen darin herrschen.

Entgrenzte Arbeitsbedingungen

Bezahlte Arbeit im Privathaushalt ist rechtlich wenig geschützt und kaum zu kontrollieren. Die Recherche zeigt, dass Nannys oft lange Stunden, flexibel und pausenlos arbeiten und nicht selten schlecht entlohnt sind.

So sagt eine der Befragten: «Du bist immer erreichbar. Fragen sie (die Eltern) dich spontan, ob du am Wochenende babysitten könntest, kannst du kaum nein sagen. Wird es abends später im Büro, rufen sie dich an und geben dir Bescheid, dass es 22 Uhr wird. (…) Du fühlst dich verantwortlich für die Kinder. Du kannst ihnen nicht einfach den Rücken kehren.»

Praxisnahe Informationen für Familien und Nannys

Gerade weil der Arbeitsmarkt Privathaushalt rechtlich wenig reguliert ist, ist der Bedarf nach rechtlichen Informationen gross – auf Seiten von Nannys und von Familien. Die Fachstelle für Gleichstellung stellt deshalb neu praxisnahe rechtliche Informationen zur Verfügung.

Diese sollen alle Beteiligten darin unterstützen, faire und vor allem klare und geregelte Vereinbarungen zu treffen.

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