Der Zürcher Kantonsrat setzt sich für die Bienen ein: Mit 124 Ja- zu 41 Nein-Stimmen hat er am Montag ein GLP-Postulat überwiesen, das den Pestizideinsatz auf kantonalen Landwirtschaftsflächen verbietet. SVP und EDU waren dagegen.
Pestizid, Syngenta
Ein Landwirt fährt am späten Abend mit einer Pestizid- und Düngerspritze über ein Feld. - dpa

Wird das Postulat umgesetzt, dürfen die Pächter von kantonalem Kulturland keine bienenschädigenden Pestizide mehr einsetzen. Darunter fallen etwa Neonicotinoide oder Cypermethrin.

Baudirektor Martin Neukom (Grüne) war gerne bereit, den Vorstoss entgegenzunehmen. Bereits im Jahr 2014 wurde ein identischer Vorstoss eingereicht - damals lehnte der Regierungsrat diesen jedoch noch ab. Es sei nicht erwiesen, dass die Pestizide den Bienen wirklich schaden würden, lautete damals die Begründung.

Inzwischen ist bekannt, dass viele Mittel doch nicht so unproblematisch sind. Die Meinung geändert hat auch die Mitte, vormals CVP. «Die Zeiten ändern sich», sagte Konrad Langhart (Stammheim) dazu. Der Biobauer, früher Mitglied der SVP, stimmte am Montag ebenfalls für das Pestizidverbot, allerdings habe das «eher eine symbolische als eine quantitative Wirkung».

Auf der links-grünen Seite stimmten sämtliche Kantonsratsmitglieder für das Pestizidverbot. «Wir hoffen natürlich, dass der Vorstoss mit dem kommenden Sonntag sowieso überflüssig wird», sagte Felix Hoesch (SP, Zürich) im Hinblick auf die Pestizid -und Trinkwasserinitiative, über die auf nationaler Ebene abgestimmt wird.

Gegen das Pestizidverbot auf kantonalen Flächen waren SVP und EDU. Zugelassene Insektizide seien keine unverantwortbare Gefahr, sagte Domenik Ledergerber (SVP, Herrliberg), selber Landwirt. Die Pächter seien sich ihrer Verantwortung sehr wohl bewusst.

Der Vorstoss sei einmal mehr «Bauern-Bashing». Umsetzbar sei das ohnehin kaum. Viele kantonale Flächen seine Rand- und Kleinflächen, die mit anderen Flächen zusammenhängen würden.

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