Die Stadt Zürich senkt die Abwassergebühren für eine befristete Zeit. Die heute gültigen Gebühren waren höher als der tatsächliche Finanzbedarf.
Abwasser
Abwasser. - Keystone

Für eine befristete Zeit werden die Abwassergebühren in der Stadt Zürich massiv gesenkt. Sobald die zu hohen Finanzreserven abgebaut sind, soll die entsprechende Verordnung angepasst und stärker nach ökologischen Gesichtspunkten ausgerichtet werden.

Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat eine Totalrevision der Verordnung über die Abwassergebühren. Dies teilte er am Mittwoch mit. Die heute gültigen Gebühren waren höher als der tatsächliche Finanzbedarf. Sodass Ende 2019 Reserven in Höhe von 258 Millionen Franken vorhanden waren.

Der Gemeinderat verlangt aber, dass die Reserven langfristig nur 40 bis 60 Millionen Franken betragen.

Unternehmen können zur Kasse gebeten werden

Mit einer befristeten Reduktion sämtlicher Abwassergebühren sollen die Reserven bis ins Jahr 2029 diesen Betrag erreichen. Für die Jahre 2022 bis 2025 sollen die Gebühren um 80 Prozent sinken. Für die Jahre 2026 bis 2029 voraussichtlich um 55 Prozent.

Das geplante neue Gebührenmodell sieht vor, die Zahlenden um jährlich rund 13 Millionen Franken zu entlasten. Weiterhin werden pauschale Grundgebühren und verbrauchsabhängige Mengengebühren festgelegt.

Zudem sollen mit der Revision mehr ökologische Akzente gesetzt werden. Unternehmen, die stark verschmutztes Abwasser in die Kanalisation leiten, werden künftig stärker zur Kasse gebeten. Dagegen werden ökologische sinnvolle Massnahmen stärker gefördert. Wer beispielsweise Regenwasser sammelt und für die Toilettenspülung nutzt, muss dafür keine Mengengebühr mehr bezahlen.

Gesamttarife des EWZ werden steigen

Dagegen müssen die Kundinnen und Kunden des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (EWZ) mit steigenden Kosten rechnen. Denn das EWZ muss mehr für die Nutzung des Übertragungsnetzes bezahlen.

Die Gesamttarife für Privathaushalte und KMU werden um maximal 1,8 Prozent und für Grossbetriebe um maximal 0,6 Prozent erhöht. Dies teilte der Stadtrat am Mittwoch mit. Für einen ein- bis zwei-Personen-Haushalt bedeutet dies zwischen 6 und 8 Franken Mehrkosten pro Jahr.

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