Im Musée Visionnaire findet die Ausstellung «Life happens» statt

Das Musée Visionnaire bietet Kunstschaffenden eine Plattform, die häufig übersehen werden und durch die Raster der etablierten Kunstkategorien fallen.

Leidenschaft und der unbedingte Drang nach Kreativität sind ihre Antriebsfeder.

Dieses Out-of-the-Box-Denken spiegelt sich nicht nur in der Kunst wider, sondern überträgt sich auch auf die Besuchenden.

Die erste Ausstellung im Jubiläumsjahr rückt vier künstlerische Positionen in den Fokus, in denen sich alles um Schicksal, Zufall und Vorbestimmtheit, um verschiedene Lebensentwürfe und die Kunst als Überlebensstrategie dreht.

Life happens – das Leben passiert, so lautet der Titel. Es verläuft in Richtungen, die man nie erwartet hätte, manchmal aber auch so, wie man sich immer vorgestellt hatte.

Ist Leben also etwas, das man gar nicht aktiv tut, sondern das es vielmehr «zustösst»? Wie viel Einfluss hat man selbst, was ist Schicksal, was Zufall, was höhere Macht?

Ob bewusst oder unbewusst, setzen sich die Protagonisten der Ausstellung, Gertrud Frey, Shaul Knaz, Sinai Mutzner und Margrit Schlumpf-Portmann, in ihren Arbeiten mit diesen Fragen auseinander.

Die Ausstellung ist dabei in vielerlei Hinsicht einzigartig.

Noch nie war das Werk des Israeli Shaul Knaz in der Schweiz zu sehen, Margrit Schlumpf-Portmanns Technik der «Schnurmalerei» ist in der Kunstgeschichte völlig unbekannt, der Begriff musste für sie überhaupt erst erfunden werden.

Gertrud Freys Bilder zeigen die «perfekte Welt» einer Frau, deren eigenes Leben alles andere als perfekt war und sich zwischen der Zürcher Hausbesetzerszene und zahlreichen Psychiatrieaufenthalten abgespielt hat.

Mit der 25-jährigen Sinai Mutzner wird zum ersten Mal eine Audiokünstlerin in das Museum geholt, und zugleich die jüngste Künstlerin, die je im Musée Visionnaire gezeigt wurde.