GC Amicitia Zürich holt sich nach einem 5-Tore-Rückstand in der Pause nach einer intensiven Aufholjagd mit einem 26:25 den wichtigen Sieg gegen den RTV Basel.
Roman Bachmann. - GC Amicitia

Diese Partie sorgte für manchen abgekauten Fingernagel an der Limmat sowie am Rhein: GC Amicitia Zürich dreht die Partie gegen den RTV 1879 Basel nach einem 10:15-Pausenrückstand mit einer beeindruckenden Aufholjagd, einem Quäntchen Glück und einem bärenstarken Roman Bachmann im Tor und gewinnt mit 26:25 denkbar knapp.

Nach zwei Punkten in diesem so wichtigen Spiel, mit dem die Hoppers sich gegen den direkten Konkurrenten noch Chancen auf einen Playoffplatz behalten wollten, sah es dabei lange nicht aus. Basel kam gut ins Spiel, führte nach 10 Minuten Minuten mit 6:2.

«Wir wollten zu früh zu viel»

Dementsprechend früh kam auch das erste Timeout durch GC-Trainer Petr Hrachovec: «Basel ist sehr gut in die Partie gestartet, wir dagegen viel zu hektisch. Wir wollten zu früh zu viel.» Mit der Ansprache des Trainers fing sich die Mannschaft vorne zwischenzeitlich, liess aber hinten weiter zu viel zu.

Auf die beiden Basler Rückraumspieler Dennis Krause und Aleksander Spende fehlte wiederholt der Zugriff. Zudem nahm sie sich auch immer wieder durch Strafen die Chance zum Aufholen: Simon Schild musste bereits nach 15 Minuten das zweite Mal auf die Strafbank, Jorge Luis Pabán nach 26 Minuten.

Nur jeder zweite Schuss ging ins Tor

Die beiden mussten die Defensivarbeit in der Folge häufiger ihren Kollegen überlassen. So machten es die Hoppers ihren Gästen immer wieder leicht, den scheinbar bequemen Vorsprung von fünf Toren bis in die Pause zu bringen (10:15).

Stabilisierend wirkte der erst 18-jährige Torhüter Roman Bachmann im Tor, der Altmeister Nikola Marinovic früh ablöste und bis zur Pause auf gute 5 Paraden bei 12 Schüssen (42 %) kam. Vorne ging zur bis zur Pause nur jeder zweite Schuss ins Tor, eine Quote, die auf diesem Niveau natürlich nicht reicht.

Starke Aufholjagd in der zweiten Halbzeit

Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten dann aber die Hoppers. Innert acht Minuten kamen die Gastgeber bis auf ein Tor heran (16:17), Anton Prakapenia kam zwei Mal aus dem Rückraum zu sehenswerten Treffern. Auch Jorge Luis Pabán kam in der zweiten Halbzeit auf Touren, realisierte 4 seiner gesamthaft 6 Treffer.

Den Baslern hingegen war nun zunehmend anzumerken, dass sie die Ausfälle von Leistungsträgern wie Luca Engler, Artur Karvatski Björn Buob nicht über die volle Spieldauer wettmachen können. Das vermochten nun die Hoppers ihrerseits vermehrt auszunutzen, setzten die Basler immer wieder mit einem siebten Feldspieler zusätzlich unter Druck.

Score viereinhalb Minuten vor Schluss endlich wieder ausgeglichen

Und sie kämpften sich trotz einer zwischenzeitlich wieder höheren Basler Führung (22:19 nach knapp 51 Minuten) Schritt für Schritt heran, bis Martin Popovski am rechten Flügel das Score viereinhalb Minuten vor Schluss endlich wieder ausgleichen konnte (22:22). Und noch besser: Mit zwei weiteren Toren Prakapenias und trotz einer weiteren Strafe gegen die Hoppers schafften sie erstmals seit dem ersten Treffer der Partie, wieder die Führung zu übernehmen.

Aber die Basler liessen nun ebenfalls nicht locker, schafften nochmals den Ausgleich zum 25:25, bevor genau eine Minute vor Schluss Krause mit seinem Wurf an den Händen von Prakapenia und Jonas Dell hängenblieb. Der dritte Neue im Team der Hoppers, Tomer Bodenheimer sicherte den Ballgewin.

Matchwinner ist Bachmann mit 43-Prozent-Quote

Die Zürcher konnten nun eine weitere halbe Minute von der Uhr nehmen und mit ein wenig Glück und angedrohtem Zeitspiel war versenkte Popovski seinen dritten persönlichen Treffer via RTV-Torhüter Willimann im kurzen Eck zur 26:25-Führung. Und als letzter Akt dieser an Dramaturgie und hin- und her schwingendem Momentum kaum zu überbietenden Partie hielt Roman Bachmann den letzten Abschlussversuch des Basler Topscorers Spende (13/18 Tore) im Nachfassen fest.

Mit seiner elften und wohl wichtigsten Parade des Spiels (43-Prozent-Quote) hielt er damit auch den ersten Sieg der Hoppers unter Petr Hrachovec fest. «Wir haben heute bis zum Letzten gekämpft für diesen Sieg. Ich bin richtig erschöpft», sagte der Matchwinner Bachmann nach der Partie sichtlich erleichtert.

Und gab sich, obwohl im Scherz, gleich wieder kämpferisch: «Wir haben heute wieder einige Bälle zu viel vergeben und hätten den Sieg schon früher festmachen können. Jetzt müssen wir während der Natipause hart arbeiten, dass wir anschliessend gegen den BSV Bern mit 10 Toren statt nur einem gewinnen.»

Fünf Punkte Rückstand bleiben

Die Hoppers schaffen damit den sachten Annäherungsversuch an ihren Tabellennachbarn. Den Baslern bleiben dabei aber immer noch fünf Punkte Vorsprung und eine Partie mehr zu spielen.

Die beiden Mannschaften treffen am Ende der Hauptrunde noch einmal aufeinander. Wer weiss, vielleicht gibt es ja eine regelrechte Finalissima.

Einen weiteren Schritt in diese Richtung kann GC Amicitia Zürich am 18. März machen. Dann geht es bei einem weiteren TV-Spiel auf SPORT1 (Anpfiff 19.15 Uhr) beim BSV Bern um weitere Punkte.

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