Die Verselbständigung der Kantonsapotheke Zürich (KAZ) ist bald vollzogen. Per 1. Januar 2024 wird sie dem Universitätsspital USZ angegliedert.
Die Filiale einer Apotheke. (Symbolbild)
Die Filiale einer Apotheke. (Symbolbild) - Nau.ch / Simone Imhof

Die Kantonsapotheke Zürich (KAZ) wird in Kürze verselbständigt sein. Ab dem 1. Januar 2024 wird sie in die Struktur des Universitätsspitals Zürich (USZ) integriert. Dabei erhält sie einen neuen Namen: «ZüriPharm AG».

Der neue Name solle die Tätigkeiten verdeutlichen, also Herstellung, Beschaffung, Vertrieb, Abgabe von Arzneimitteln sowie Beratung, teilte die Gesundheitsdirektion am Montag mit.

Für die Mitarbeitenden ergeben sich durch die Verselbständigung keine wesentlichen Veränderungen. Anstellungsbedingungen wie Lohn, Lohnfortzahlung, Personalvorsorge und Kündigungsmodalitäten würden während dreier Jahre nicht zuungunsten des Personals verändert.

7,5 Millionen Franken bis Ende 2026 für die neue «ZüriPharm AG»

Ende September hatte der Kantonsrat der Verselbständigung und Angliederung ans USZ zugestimmt.

Als Mitgift erhält die neue «ZüriPharm AG» 7,5 Millionen Franken bis Ende 2026. Das Geld wird für eine Neuausrichtung benötigt, weil der Betrieb mit Sitz in Schlieren neue Tätigkeitsfelder braucht.

Die Apotheke stellt nicht nur Medikamente für austretende Spitalpatientinnen und -patienten bereit, sie produziert pro Jahr unter anderem auch 46'000 individuelle Krebstherapien und Therapien in Kleindosen, etwa für HIV-Positive. Diese sind oft wenig rentabel.

Im letzten Winter hatte der Kantonsrat bereits entschieden, dass die Grundversorgung mit Medikamenten keinesfalls privaten Unternehmen überlassen werden darf.

Er lehnte den Verkauf der KAZ damals deutlich ab. An der Apotheke interessiert war ein «finanzstarkes Konsortium», dem unter anderem der ehemalige Mitte-Kantonsrat und Apothekerverbands-Präsident Lorenz Schmid angehörte.

Natalie Rickli Zürich
Natalie Rickli (SVP), Gesundheitsdirektorin des Kantons Zürich. - keystone

Auch Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) war damals dagegen, die KAZ zum Verkauf auszuschreiben. Es sei nicht klug, sich in einer Pandemie oder bei unrentablen Medikamenten auf ein privates Konsortium verlassen zu müssen.

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