Alte Landkarten: Zürcher Zentralbibliothek setzt auf Laien-Forscher
Die Zürcher Zentralbibliothek (ZB) will mit Hilfe der Öffentlichkeit mehr als 2500 digitalisierte alte Zürcher und Schweizer Landkarten verorten. Fachwissen dazu ist nicht erforderlich und die ZB verspricht eine interessante Zeitreise durch vier Jahrhunderte.

Die geographische Verortung einer Karte auf der Webplattform «Georeferencer» sei intuitiv, leicht und in wenigen Schritten gemacht, teilte die ZB am Donnerstag mit. Das Projekt ist Teil einer Citizen Science Kampagne.
Die «Citizens», die mitmachen wollen, wählen die Karte aus, die sie interessiert. Dann vergleichen sie die alte mit der aktuellen Karte im Internet und markieren Punkte, die sie auf beiden Karten identifizieren können, also beispielsweise Gebäudeecken, Einmündungen von Bächen und Flüssen oder Kreuzungen von Strassen.
Je mehr Markierungen gesetzt werden, desto exakter wird die alte auf die aktuelle Karte eingepasst und entzerrt, wie es in der Mitteilung heisst. Gerade die alten Karten sind erheblich verzerrt, da die Vermessung der Erdoberfläche im 16. und 17. Jahrhundert noch eine enorme Herausforderung war.
Indem interessierte Bürgerinnen und Bürger an der Erforschung des Materials mitarbeiten gewinnen sie nicht nur einen Eindruck, wie sich Karten visuell über die Jahrhunderte entwickelt haben, sondern auch vom Wandel der Umwelt, in der sie heute leben, wie die ZB schreibt.
Insgesamt umfasst die Abteilung Karten und Panoramen der ZB einen Bestand von rund 330'000 Karten. Für das Citizen Science Projekt «Durch Raum und Zeit» wurden daraus rund 1900 Zürcher und 650 Schweizer Karten aus der Zeit von 16. bis 19. Jahrhundert ausgewählt.