Pflegeheim in Oberägeri reduziert Bettenzahl wegen Defizit
Mit der Coronapandemie habe sich die finanzielle Lage verschlechtert, schreibt die Bürgergemeinde am Freitag, 20. Mai 2022, in einer Mitteilung. Sie betreibt das Zentrum, hat aber einen Leistungsauftrag von der Einwohnergemeinde, die das Defizit decken muss.
Für das laufende Jahr zeichne sich ein Minus von bis zu 1,5 Millionen Franken ab, sagte Gemeindepräsident Marcel Güntert (FDP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Mit den nun eingeleiteten Massnahmen hoffe man, den Fehlbetrag noch zu reduzieren.
An der Gemeindeversammlung im Juni beantragt der Gemeinderat eine Rückstellung in Höhe 1 Million Franken, um das drohende Defizit des Heims zu decken.
Grund für die finanziellen Probleme ist die tiefe Bettenbelegung. War das Heim bis 2020 fast voll besetzt, sind es aktuell noch rund 60 Prozent. Ältere Menschen blieben länger zu Hause und würden wegen der Pandemie den Eintritt in ein Heim meiden, sagte Güntert.
Reduktion auf 30 Betten entspricht aktueller Belegung
Das Heim hatte zudem einige Covid-Todesfälle zu verzeichnen und wurde im Sommer von einem Hochwasser heimgesucht, das zehn Zimmer betraf.
Die Reduktion auf 30 Betten entspreche der aktuellen Belegung. Weil nicht mehr alle Etagen des sechs Stockwerke hohen Gebäudes benötigt würden, verkürzten sich auch die Wege fürs Personal. Fünf Angestellte können eingespart werden, eine Person hatte selber kurzfristig gekündigt.
Weil sich der Pflegebedarf verändert, strebt der Gemeinderat eine Altersstrategie für das gesamte Ägerital an. Er sucht deshalb das Gespräch mit Unterägeri.