Landis+Gyr hat im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende März) die ersten Einflüsse der Coronakrise gespürt und weniger Umsatz erzielt. Der Zuger Anbieter von Energiemanagement-Lösungen verzichtet auf die Zahlung einer Dividende.
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Das Logo von Landis+Gyr. - Keystone
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Der Umsatz sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um 3,8 Prozent auf 1,70 Milliarden US-Dollar, wie Landis+Gyr am Mittwoch bekanntgab. Währungsbereinigt belief sich der Rückgang auf 2,0 Prozent. Der Einfluss der Coronakrise habe ungefähr zu einer Verringerung des Umsatzes von einem Prozent geführt.

Vor einem Umsatzrückgang in dieser Grössenordnung hatte Landis+Gyr die Anleger bereits Ende März gewarnt, nachdem im Januar noch von einem Wachstum am unteren Ende der Bandbreite von 1 bis 4 Prozent die Rede war. Analysten gingen daher bereits von einem Umsatz in Höhe von 1,71 Milliarden Dollar aus.

Besonders deutlich gingen die Verkäufe in der Region Americas zurück. Der Grund dafür waren den Angaben zufolge regulatorische Verzögerungen bei Projektgenehmigungen sowie das Auslaufen von zwei Grossprojekten in den USA. Besser lief es in den Regionen Europa, Mittlerer Osten, Afrika (Emea) sowie Asien-Pazifik, wo die Zuger Gruppe ein Wachstum erzielte.

Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) lag mit 237 Millionen Dollar nur leicht unter Vorjahr, und so verbesserte sich die dazugehörige Marge um 0,5 Prozentpunkte auf 14,0 Prozent. Dabei hat sich ein einmaliger Steuereffekt in Brasilien mit 5,6 Millionen positiv ausgewirkt, während man weitere Kosten- und Effizienzverbesserungen umgesetzt habe.

Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 113 Millionen Dollar nach 122 Millionen im Jahr davor. Mit den Gewinnzahlen hat Landis+Gyr etwas besser als von Analysten erwartet abgeschnitten.

Den Cashflow aus Geschäftstätigkeit weist Landis+Gyr mit 150 Millionen Dollar nach zuvor 163 Millionen aus. Derweil wurden mit 28,6 Millionen klar weniger investiert als im Vorjahr (40,5 Mio).

Auf die Ausschüttung einer Dividende verzichtet die Gruppe in Zeiten von Corona vorerst. Das Thema werde man aber anlässlich der Halbjahrespublikation Ende Oktober neu beurteilen. Auch das Aktienrückkaufprogramm bleibe ausgesetzt.

Mit diesen Vorsichtsmassnahmen will Landis+Gyr die bereits robuste Liquidität angesichts der Unsicherheiten in der gegenwärtigen Krise stärken. Ausserdem verzichte die Konzernleitung für sechs Monate auf 10 Prozent des Grundgehalts und auch die Grund- und Ausschusshonorare der Verwaltungsräte werden um so viel reduziert.

Auch auf die Formulierung einer Finanzprognose für das neu angelaufene Geschäftsjahr 2020/21 verzichtet Landis+Gyr, da die Auswirkungen der Coronakrise auf den Umsatz derzeit nicht abschätzbar seien. Diese könnten je nach Verlauf wesentlich sein, hiess es.

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