Telefonbetrüger haben im Kanton Zug über 70'000 Franken Seniorinnen zu kassiert. Die Zuger Polizei konnte im November zwei «Geldabholer» festnehmen.
Betrüger
Eine ältere Frau am Telefon. (Symbolbild) - keystone
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In den vergangenen Tagen wurden mehrere Senior innen von Telefonbetrügern, die sich als Polizisten ausgaben, telefonisch kontaktiert.

Ihnen allen wurde eine frei erfundene Geschichte einer Straftat erzählt und dass ihr Geld auf der Bank oder ihr Schmuck zuhause nicht mehr sicher sei.

Genau so lief es zwischen dem 7. und 9. November 2022 bei einer 83-jährigen Frau ab. Die Rentnerin wurde mehrmals von einem Telefonbetrüger angerufen, danach von einem echten Taxifahrer abgeholt und zur Bank gefahren.

Anschliessend ging die Fahrt an einen Bitcoin-Automaten, wo der Taxifahrer die jeweiligen Beträge für die Seniorin gleich wieder einzahlte. Gesamthaft wurde die Frau so um 60'000 Franken betrogen.

Der Lenker des Taxis fuhr auch das nächste Opfer zur Bank

Die Betrugswelle fand am Freitag, den 11. November 2022 ihre Fortsetzung – ins Visier der Telefonbetrüger geraten war nun eine 76-jährige Frau.

Mit dem gleichen Taxifahrer wie schon beim 83-jährigen Opfer ging es zur Bank und von dort wiederum zu einem Bitcoin-Automaten. Dort zahlte der Taxifahrer den Betrag von 16'000 Franken ein.

Als die Rentnerin einige Stunden später nochmals 13'000 Franken übergeben wollte, gelang es der Zuger Polizei, den «Geldabholer» festzunehmen.

Bei ihm handelt es sich um einen 65-jährigen, ausserkantontalen Taxifahrer. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zug hat gegen ihn eine Strafuntersuchung eröffnet.

Eine Rentnerin übergab persönliche Schmuckstücke

Ein paar Tage später, am Montag, den 21. November 2022, war die Reihe an einer 74-jährigen Frau.

Ein Betrüger, der sich ebenfalls als Polizist ausgab, brachte die Rentnerin dazu, einem unbekannten Mann persönliche Schmuckstücke im Wert von mehreren Tausend Franken zu übergeben.

Zuger Polizei
Zuger Polizei. - Zuger Polizei

Einen Tag später meldeten sich die Betrüger erneut bei der Rentnerin, nun aber hatten sie es auf Bargeld abgesehen.

Die Polizei konnte einen 21-jährigen Betrüger festnehmen

Bei der geplanten Übergabe von 15'000 Franken konnte der gleiche Mann, der am Vortag bereits den Schmuck in Empfang genommen hatte, durch die Zuger Polizei festgenommen werden.

Bei ihm handelt es sich um einen 21-jährigen Schweizer. Auch gegen ihn hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Zug eine Strafuntersuchung eingeleitet.

Die Schmuckgegenstände der Frau konnten sichergestellt und ihr wieder ausgehändigt werden.

Polizisten fordern nie Bargeld oder Schmuck

Die Zuger Polizei warnt erneut vor solchen Betrügern und mahnt, sich keinesfalls auf solche Anrufe einzulassen. Es gilt, sich richtig zu schützen und folgende Tipps zu befolgen:

Es gilt misstrauisch zu sein, wenn ein Polizist am Telefon dazu auffordert, einen Geldbetrag abzuheben, einer fremden Person zu übergeben oder an einem Bitcoin-Automaten einzuzahlen oder Schmuck auszuhändigen.

Es gilt misstrauisch zu sein, wenn ein Polizist am Telefon eine Geschichte erzählt und sagt, das Geld auf der Bank sei nicht mehr sicher.

Warnhinweise von Bankangestellten sind ernst zu nehmen

Niemals sollten Betroffene sich unter Druck setzen lassen. Das Telefongespräch sollte umgehend beendet werden.

Warnhinweise von Bankangestellten sind ernst zu nehmen. Betroffene sollten diesen erlauben, bei geringsten Zweifeln, die Polizei zu verständigen.

Im Zweifelsfall sollte immer frühzeitig bei der richtigen Polizei, Notruf 117 angerufen werden, um Unsicherheiten zu klären.

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