Strategiewechsel bei der Schul-IT in Wohlen
Im Zuge der Einführung des Lehrplans 21 ändert die Schule Wohlen ihre Informatikstrategie.

Die Informatikkonzepte der Schule Wohlen aus dem Jahr 2007 und 2015 wurden grundlegend überarbeitet. Der Schwerpunkt lag bisher auf der Standardisierung der gesamten Informatikinfrastruktur, um die Supportkosten minimal zu halten.
Sämtliche Klassenzimmer wurden mit identischen Geräten mit dem gleichen Betriebssystem ausgerüstet.
Bisherige Konzepte haben gehalten, was sie versprochen haben
Bei der letzten Beschaffung im Jahr 2016 sind in allen Klassenzimmern je 6 Notebooks und ein Lehrpersonen-PC installiert worden. In jedem Schulzentrum steht zudem ein Informatikzimmer mit 25 Arbeitsplätzen zur Verfügung.
Dank der hohen Standardisierung konnten die Unterhaltskosten im geplanten Rahmen tief gehalten werden.
Härtetest beim Lockdown bestanden
Bereits im Konzept 2015 wurde auf die Cloud Technologie gesetzt und alle Kinder ab der 3. Klasse haben ein Office 365 Konto erhalten, welches den Schulen kostenlos zur Verfügung steht. Dank dieser Ausgangslage und den rund 750 beschafften Notebooks konnte der herausfordernde Fernunterricht in der aktuellen Lockdown-Phase überhaupt erst bewältigt werden.
Die Schule Wohlen hat, wie auch die gesamte Wirtschaft, auf allen Stufen und Funktionen einen deutlichen Digitalisierungsschub erlebt und dank der zur Verfügung stehenden Mittel erfolgreich bewältigt.
Das Notebook als persönliches Arbeitsinstrument
Mit dem Lehrplan 21 wird neu das Fach «Medien und Informatik» eingeführt. Dafür benötigen alle Schülerinnen und Schüler ein Informatikgerät.
Zudem wird nebst diesem Informatikfach in anderen Fächern wie z. B. Deutsch und Mathematik ebenfalls ein Informatikmittel benötigt. Diese geänderte Ausgangslage hat den Gemeinderat veranlasst, eine neue Strategie zu wählen.
Das neue Informatikkonzept der Schule sieht vor, dass den Schülerinnen oder Schülern ab der 5. Klasse bis zum Abschluss der obligatorischen Schulzeit ein persönliches Gerät zur Verfügung steht (One to One oder «O2O»). Im Kindergarten und in der 1. und 2. Klasse werden pro Abteilung eine bestimmte Anzahl Tablets eingesetzt.
Tablets kommen den kleinen Kindern entgegen, die eine Tastatur nur schwer bedienen können. Die Abteilungen der 3. und 4. Klasse werden mit einem halben Klassensatz Notebooks ausgerüstet.
Die dadurch frei werdenden Notebooks der 1. bis 5. Klasse werden in die oberen Klassen verschoben und bleiben noch bis 2024 im Einsatz. Mit dem neuen Lösungsansatz verabschiedet sich die Schule Wohlen vom Konzept der kompletten Ersatzbeschaffung alle paar Jahre mit gleichen Geräten.
Künftig werden jedes Jahr jeweils die Fünftklässler mit neuen Geräten ausgerüstet. Das Konzept O2O gilt auch für die Lehrpersonen.
Sie werden ebenfalls mit einem persönlichen Gerät ausgerüstet. Dafür entfällt der PC im Klassenzimmer und die bisherigen Informatikzimmer.
Verdoppelung der IT Geräte ohne Verdoppelung der Supportkosten
Die Schule Wohlen ist eine der grössten Schulen des Kantons Aargau. In 116 Klassen werden rund 2‘300 Schülerinnen und Schüler von mehr als 380 Lehrpersonen unterrichtet.
Heute stehen nebst den 750 Notebooks rund 250 PCs im Einsatz. In Zukunft wird sich die Anzahl der Geräte verdoppeln. Deshalb gilt auch im neuen Konzept ein Hauptaugenmerk dem Support.
Dank dem Betriebssystem Windows 10, welches permanent weiterentwickelt wird, bleibt das Betriebssystem für alle gleich und wirkt sich so kostendämpfend aus. Zudem wird eine Plattform mit technischen und pädagogischen Lerninhalten zur Verfügung stellt.
Da sich eine neue Lehrperson weitgehend mit diesen Inhalten der Wohler IT Umgebung vertraut machen wird, werden die Supportkosten weiterhin auf tiefem Niveau gehalten werden können.
Investitionskosten von brutto CHF 2.1 Mio
Im Finanzplan der Gemeinde Wohlen sind für den Ersatz der Schul-IT CHF 1.6 Mio. eingestellt. Aufgrund der im Lehrplan 21 geänderten Anforderungen mit dem neuen Fach «Medien und Informatik» resultiert eine Verdopplung der Geräte.
Die Kosten steigen aber nicht proportional, sondern um 35% auf brutto CHF 2.1 Mio. inkl. MWST, welche bis ins Jahr 2024 gestaffelt investiert werden.
Erweitertes persönliches Nutzungsrecht
Die IT-Geräte, die den Schülerinnen und Schülern für den Unterricht zur Verfügung gestellt werden, sind im Besitz der Schule. Es soll jedoch ein erweitertes Nutzungsrecht für den privaten Gebrauch während den Schulferien geschaffen werden.
Für einmalig CHF 150.00 (für fünf Jahre) können Eltern das Notebook für ihre Kinder personalisieren. Zusätzlich geht mit diesem erweiterten Nutzungsrecht das Gerät nach Abschluss der Volksschule in das Eigentum der Schülerinnen und Schüler bzw. deren Erziehungsberechtigten über.