Sabina Vögtli: «Habe Schönes und Vertrautes wieder entdeckt»
Im Gespräch blickt Sabina Vögtli, Frau Gemeindeammann Hendschiken, auf das Jahr 2020 zurück und erzählt, was im neuen Jahr in der Gemeinde alles geplant ist.

Nau.ch: Sabina Vögtli, wie haben Sie die doch etwas speziellen Weihnachtstage 2020 verbracht?
Sabina Vögtli: Mein Ehemann und ich haben im kleinen Kreis gemütlich mit unseren erwachsenen Kindern und deren Partner/in gefeiert. Das grosse Familientreffen mit all meinen Geschwistern und deren Familien holen wir dann – wenn möglich – im Sommer nach. Insgesamt haben wir sehr ruhige Weihnachtstage genossen.
Nau.ch: Wie sieht Ihr Rückblick als Frau Gemeindeammann auf das Jahr 2020 aus? Was bleibt Ihnen positiv, was vielleicht auch negativ in Erinnerung?
Sabina Vögtli: Mir haben in diesem Jahr ganz klar die Begegnungen und der Austausch gefehlt. Online-Meetings können die physischen Sitzungen und Treffen nicht ersetzen.
Wir Hendschiker/innen haben uns auf das Jugendfest im Juni 2020 gefreut; ein Highlight im Hendschiker Festkalender. Doch leider mussten wir das Jugendfest ebenso wie die beiden Gemeindeversammlungen sowie verschiedene Info-Anlässe absagen.

Der Ausflug mit den Seniorinnen fiel ebenfalls coronabedingt aus und die Mitglieder des Gemeinderats durften den Jubilaren im Dorf nicht persönlich gratulieren. Das Fehlen all dieser Begegnungen habe ich als negativ empfunden, denn der Kontakt und der Austausch mit den Einwohnern ist mir persönlich sehr wichtig.
Die positiven Aspekte in dem speziellen Jahr 2020 sind für mich nicht leicht auszumachen; dies vor allem aus der Sicht des Gemeindeammanns. Die Planung und Organisation in Zusammenhang mit der Pandemie waren herausfordernd. Vieles musste verschoben oder gar abgesagt werden und das hat entsprechende Auswirkungen auf laufende und geplante Projekte.

Im Privaten habe ich im ersten Lockdown das Herunterfahren geschätzt. Ich habe in dieser Zeit viel im Homeoffice gearbeitet und anschliessend – als Ausgleich – Spaziergänge in der näheren Umgebung unternommen und dabei viel Schönes und Vertrautes wieder entdeckt. Ich habe den Frühling schon lange nicht mehr so bewusst erlebt und genossen.
Mir ging es sicher wie vielen anderen auch: Die neue Situation mit ihren Einschränkungen hat uns gelehrt, dass man sich auch an kleinen Begebenheiten – Spaziergang im Wald, ein Telefongespräch mit Familie oder Freunden, ein gutes Buch und so weiter – erfreuen kann.

Nau.ch: Welche Person hat Sie 2020 besonders beeindruckt?
Sabina Vögtli: Da möchte ich keine einzelnen Personen nennen, denn es sind sehr viele Menschen, welche die Verantwortung in dieser schwierigen Situation tragen und in diesem Zusammenhang wichtige und schwierige Entscheide fällen mussten.
Ich möchte zudem allen Mitarbeitenden in den Altersheimen, Spitälern, bei der Spitex und so weiter meine Achtung für ihre Leistungen unter diesen belastenden Arbeitsbedingungen zollen.

Nau.ch: Worauf wird die Gemeinde Hendschiken dieses Jahr ein besonderes Augenmerk richten?
Sabina Vögtli: Wir haben uns für das Jahr 2021 sehr viel vorgenommen. Wir müssen einerseits die Arbeiten an der Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland fortsetzen und den Einwohnern vorlegen (Mitwirkungsverfahren).
Dann arbeiten wir – wie alle Gemeinden im Kanton Aargau – an der Neuorganisation der Führungsstrukturen für die Volksschule.
Als drittes gewichtiges Projekt ist der Workshop zum Thema «Zukunft Hendschiken» zu nennen, den der Gemeinderat vorbereiten und gemeinsam mit den Einwohnern im Mai 2021 durchführen wird.