Mit «Le Grand Rituel» nimmt das Musikkollegium Winterthur vom 4. bis 18. Juni Besucherinnen und Besucher mit auf eine Zeitreise.
orgasmus
Während die Philharmoniker Tschaikowskys 5. Sinfonie spielten, erlebte eine Frau ein Orgasmus. (Symbolbild) - Pixabay
Ad

Vor rund 100 Jahren herrschte in Kunst und Kultur Aufbruchsstimmung; Genres befruchteten sich gegenseitig, Neues entstand. Mittendrin revolutionierte Igor Strawinsky die Musikwelt und liess sich von Jazz, Tango, Mode oder Zirkus inspirieren.

Rund um den bedeutenden Komponisten, der auch in Winterthur gewirkt hat, kreiert das Musikkollegium Winterthur ein Kulturfestival in einer der spektakulärsten Industriekathedralen der Schweiz.

Werner Reinhart steht am Ursprung der Verbindung von Strawinsky und dem Musikkollegium Winterthur. Der Winterthurer Mäzen unterstützte den Komponisten, der nicht nur als Komponist, sondern auch als Pianist und Dirigent aktiv war und vom Time Magazine zu den 100 einflussreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts gewählt wurde.

Ballett, Jazz, Tango, Film und bildende Kunst

«Mit «Le Grand Rituel» wollen wir nicht nur Strawinsky feiern, sondern auch allen Kunst- und Kulturrichtungen, die ihn inspiriert haben, eine Bühne geben», erklärt Dominik Deuber die Idee des Klassikspektakels.

«Als Gast kann man einen Abend lang eine Zeitreise geniessen, die an der Bar 53 oder im Bistro «Chez Igor» beginnt und mit Jazz oder Tango nach dem Klassikkonzert endet. Ein solches Kulturabenteuer ist einzigartig für die Schweiz.»

Neben den Konzertabenden in der Industriekathedrale umfasst «Le Grand Rituel» unter anderem auch ein Filmprogramm im Kino Cameo in Winterthur, wo beispielsweise «Coco & Igor» gezeigt wird, der Film über die Affäre von Coco Chanel und Igor Strawinsky. Das Musikkollegium Winterthur organisiert zudem Führungen mit dem Fokus auf diese Zeit des Aufbruchs vor rund 100 Jahren.

Winterthur
Die Auftritte finden vom 4. bis 8. Juni 2022 statt. - Musikkollegium Winterthur

«Le Sacre du Printemps» mit 80 Zürcher Schülerinnen und Schülern

Mit «Le Sacre du Printemps» wird ein Hauptwerk von Strawinsky aufgeführt, welches bei seiner Premiere in Paris zu einem Sturm der Entrüstung führte. Zu neu waren Musik- und Tanzstil für die damalige Zeit.

Teil der Aufführung in Winterthur werden rund 80 Zürcher Schülerinnen und Schüler sein, die über ein Jahr lang unter der Leitung von Josef Eder die Choreografie dazu eingeübt haben.

Der Tänzer, Choreograf und Schauspieler (u. a. Tatort) ist nicht das einzige international bekannte Multitalent, das mitwirkt. Sunnyi Melles, Theater-, Film- und TV-Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin wird in «Oedipus Rex» als Sprecherin agieren. «Oedipus Rex» ist ein Werk, das Strawinsky zusammen mit Jean Cocteau geschrieben hat und das 1927 in Paris uraufgeführt wurde.

Eine Industriekathedrale für das Klassikspektakel

Die denkmalgeschützte Halle 53 gilt als Juwel und ist einer der eindrücklichsten Zeitzeugen der Industrie-Geschichte Winterthurs. 1891 ist sie als Grossgiesserei der Firma Sulzer erbaut worden und Herzstück des heutigen Sulzer-Areals.

Sie wird für «Le Grand Rituel» zu einer Konzert- und Eventhalle und soll auch langfristig für Kulturzwecke genutzt und dafür umgebaut werden. Das Erbe der industriellen Revolution, welches die Halle symbolisiert, ist eine perfekte Bühne für die Musikrevolution, die Strawinsky vor gut 100 Jahren eingeläutet hat.

Mehr Informationen finden Sie auf legrandrituel.ch.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SchauspielerTheaterKonzertSulzerChanelZirkusKunstCocoKino