Winkler gibt das HCR-Präsidium ab
Rudolf Winkler erklärt nach sechs Jahren Amtszeit seinen Rücktritt vom Präsidium des HC Rychenberg. Als Grund führt er den stetig steigenden zeitlichen Aufwand an.

Sechs Jahre ist es her, dass Rudolf Winkler aus dem Nichts heraus völlig überraschend Präsident des HC Rychenberg wurde. Wie es dazu kam, ist Legende: Der ebenso treffsichere wie gewitzte finnische Stürmer Mikko Hautaniemi soll ein Wahlplakat mit dem Konterfei des damaligen Volksvertreters in die Garderobe von Rychenbergs NLA-Mannschaft entführt haben. Winkler erfuhr von dieser Zweckentfremdung und suchte den Kontakt mit dem Verein, woraufhin die Dinge ins Rollen kamen.
Sechs Jahre nach diesem ungewöhnlichen Start spricht Winkler von «einer sehr interessanten und freudvollen Zeit» im Kreise des HCR. Viel hat sich getan im und um den Verein seit 2013: «Der grösste Schritt war, dass wir in die Axa-Arena umzogen und nun in der wohl schönsten und stimmungsvollsten Sporthalle der Schweiz spielen», erklärt der scheidende Präsident. «Dadurch kamen wir vom Turnhal-lenimage weg und avancierten gleichzeitig zu einem semiprofessio-nellen Sport.» Der Umzug des HCR in eine moderne Arena hatte im ganzen Land Strahlkraft und half mit, dass das Schweizer Fernsehen eindrückliche Bilder einer spektakuläre Sportart präsentieren und so die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit aufs Unihockey lenken konnte.
Winkler bleibt ein Rychenberger
Winkler ging dem Wandel voran, wird nun aber von seinen eigenen Kindern eingeholt: «Mit der zunehmenden Professionalisierung steigt der zeitliche Aufwand. Ich bin nun aber in einem Alter, in dem ich mich lieber entlasten möchte. Ausserdem wird die starke Vernetzung mit der Wirtschaft für die Mittelbeschaffung immer wichtiger», was er als Landwirt nur bedingt leisten kann. Sein Rücktritt an der General-versammlung vom Juni ist vor diesem Hintergrund logisch. Dem Klub den Rücken zuwenden wird Winkler freilich nicht. Dafür ist er viel zu sehr vom Virus befallen: «Ich werde dem HCR über den Gönnerverein HCR1000 weiter verbunden bleiben.»
Vizepräsident Raphael Studer würdigt Winklers sechsjährige Amtszeit: «Obwohl er nicht aus dem Unihockey kam, verstand er den Sport und den Verein schnell und schaffte es immer wieder, einen Konsens zwischen verschiedenen Gremien zu schaffen.» Und indem er mehrere Jahre an der Spitze geblieben sei, habe er «in einer struben Zeit mit zahlreichen Veränderungen eine zuträgliche Konstanz in den Verein gebracht.» Mit seiner zugänglichen, jovialen und bodenständigen Art war Winkler auch ein rundum beliebter Vorstandsvorsitzender. Davon zeugen nicht zuletzt seine Garderobenbesuche bei diversen Teams, die er stets mit dem Schlachtruf «Zigezage, zigezage, hoihoihoi» in aufgeräumter Stimmung zurückliess.
«Im Namen des Vorstandes», schliesst Studer, «bedanke ich mich herzlichst bei Ruedi für seine Energie in den letzten sechs Jahren und hoffe natürlich, ihn auch in Zukunft oft in der Axa-Arena zu sehen.» Sorgen für die nahe und mittlere Zukunft braucht sich der Vizepräsi-dent ob des Rücktritts keine zu machen. Die Gespräche mit einem möglichen Nachfolger Winklers sind bereits sehr weit fortgeschritten.