Sozialhilfequote sinkt in Winterthur auf fünf Prozent
Wie die Stadt Winterthur mitteilt, sank die Sozialhilfequote deutlich von fünfeinhalb Prozent in 2021 auf fünf Prozent. Dies ist die tiefste Quote seit 2014.

Die Stadt Winterthur setzt sich seit Jahren für eine faire Verteilung der Sozialkosten im Kanton Zürich ein.
2022 zeigten sich die positiven Auswirkungen dieser Politik deutlich, vor allem bei den Zusatzleistungen.
Der Nettoaufwand für bedarfsorientierte Sozialleistungen sank von 114,3 auf 86,1 Millionen Franken. Das entspricht einem Kostenrückgang von einem Viertel von 2021 auf 2022.
Zu diesen individuellen Sozialleistungen zur Existenzsicherung zählen die Sozialhilfe (minus 12,8 Millionen Franken) und die Asylfürsorge (plus zwei Millionen Franken), die Zusatzleistungen (minus 17,1 Millionen Franken) und die Alimentenbevorschussung (minus 0,2 Millionen Franken).
Der Kanton übernimmt bei den Zusatzleistungen zur AHV/IV neu 70 anstatt 50 Prozent
Grossen Einfluss auf die Kosten hatte die Änderung beim Zusatzleistungsgesetz.
Der Kanton übernimmt bei der Finanzierung der Zusatzleistungen zur AHV/IV neu 70 Prozent (Vorjahr: 50 Prozent).
Für die Stadt Winterthur entspricht dies einer Kostenreduktion von rund 15 Millionen Franken.
Rund zehn Millionen Franken des Rückgangs bei der Sozialhilfe lassen sich auf das neue Kinder- und Jugendheimgesetz zurückführen.
Nur in der Asylfürsorge gab es aufgrund des Kriegs in der Ukraine einen Anstieg
Die Kosten für Fremdplatzierungen von Kindern und Jugendlichen werden nicht mehr der Sozialhilfe belastet, aber fallen weiterhin bei der Stadt Winterthur an.
Ein Kostenanstieg war einzig in der Asylfürsorge zu verzeichnen.
Aufgrund des Kriegs in der Ukraine hatte sich die Zahl der betreuten Fälle mehr als verdreifacht (von 377 auf 1181).
Deutlich weniger Sozialhilfefälle
Insgesamt 7005 Personen (Vorjahr: 7269) wurden 2022 mindestens einmal von der Sozialhilfe unterstützt.
Das entspricht einer Sozialhilfequote von fünf Prozent. Sie liegt somit 0,5 Prozent tiefer als im Vorjahr. Mehrere Faktoren haben zu diesem deutlichen Rückgang beigetragen.
Der Wegfall von fremdplatzierten Kindern und Jugendlichen aus der Sozialhilfestatistik aufgrund des neuen Kinder- und Jugendheimgesetzes, die gute Arbeitsmarktlage und die intensivere Betreuung der Klienten durch die Sozialarbeitenden.
Bei den Zusatzleistungen war eine Zunahme der unterstützten Personen aufgrund der demografischen Entwicklung zu erwarten (Anstieg von 4877 im Jahr 2021 auf 5033 im Jahr 2022).