Dominanter FC Wil unterliegt in Penaltys im Schweizer Cup
Was für ein Cup-Abend in der Lidl Arena! Der FC Wil 1900 stand bis zwei Minuten vor Schluss vor der Sensation und führte den FC Winterthur, immerhin ein Super-Ligist, zeitweise vor.
Doch am Ende ging das Drama mit 2:4 nach Elfmeterschiessen an die Winterthurer – unverdient, aber eben typisch Fussball: Der Favorit wackelt, fällt fast, und rettet sich am Ende irgendwie weiter.
Mit starkem Nationalspieler dominant im Mittelfeld
Dabei startete der FC Wil 1900 alles andere als gut in die Partie. Schon nach zehn Minuten flog der Ball ins Netz – allerdings auf der falschen Seite. Matteo Di Giusto zirkelte das Leder ins lange Eck und liess die Winterthur-Fans jubeln.
Danach zeigte Wil, wer Herr in der Lidl Arena ist. Die Hämmerli-Elf zog das Tempo an, dominierte vor allem das Mittelfeld (immerhin spielte da ein gewisser Fabian Frei, seines Zeichens 24-facher Nationalspieler) und liessen Winterthur stellenweise wie einen Statisten aussehen.
Aber Tore? Fehlanzeige – zumindest bis zur 61. Minute.
«Wenn du die Tore vorne nicht machst, passiert's hinten»
Dann endlich: Simone Rapp schoss den Ball nach einem blitzschnellen Angriff zum 1:1 in die Maschen. Die Wiler waren zurück – und wie!
Jetzt wackelte Winterthur, und die Sensation lag in der Luft. Aaron Appiah brachte die Lidl Arena in der 110. Minute endgültig zum Beben. Nach einem Abpraller stand er genau richtig und schoss Wil in Führung.
Jetzt musste der Sack nur noch zu, doch der auffällige Parente scheiterte drei Minuten vor Schluss aus nächster Nähe am starkaufspielenden Kapino im Tor der Gäste.
Winterthur? Eigentlich schon fast weg vom Fenster. Aber wenn du die Tore vorne nicht machst, passiert’s hinten.
Nervenaufreibende Elfmeter kosteten Gastgeber den Cup
Drei Minuten vor Schluss tauchte Remo Arnold im Strafraum auf und köpfte den Ball über Laidani zum 2:2 ins Tor. Das Spiel ging in die Elfmeter-Lotterie.
Und dort zeigte sich: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Während Winterthur alle vier Elfmeter souverän verwandelte, flatterten bei den Gastgebern die Nerven.
Zwei vergeigte Versuche reichten, um den Traum vom Cup-Coup zu beenden. Winterthur jubelt, Wil bleibt nur der Trost, den Grossen richtig eingeheizt zu haben.