Wie die Gemeinde Zermatt mitteilt, wurde am 27. Juni 2022 die «Genossenschaft zur Förderung von bezahlbarem Wohnraum im inneren Mattertal» gegründet.
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In Zermatt wohnen ist teuer. (Archiv) - Zermatt Tourismus
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Auslöser für die Genossenschaftsgründung vom 27. Juni 2022 sind die hohen Mietpreise. Im inneren Mattertal sind schätzungsweise mehr als 400 Haushalte, insbesondere solche mit Kindern und entsprechendem Flächenbedarf, mit allzu hohen Wohnkosten konfrontiert.

Zudem stellen für viele Unternehmen die hohen Mietpreise eine grosse Hürde dar, neues Personal zu rekrutieren oder gute Mitarbeitende etwa nach der Familiengründung zu halten. An der Gründungsversammlung wurden die Statuten und ein Vermietungsreglement genehmigt sowie der Genossenschaftsvorstand gewählt.

Die Statuten halten das wichtige Prinzip der Gemeinnützigkeit fest und erlauben es, die Genossenschaft schrittweise breiter abzustützen und weiterzuentwickeln. Gemäss Vermietungsreglement werden Genossenschaftswohnungen nur an einkommensschwächere Haushalte abgegeben.

Zudem müssen die Mietenden im inneren Mattertal wohnen und arbeiten. Über die Vergabe entscheidet jeweils ein Vermietungsausschuss. Im Interesse einer ausgewogenen Bevölkerungsstruktur sollen zwei Drittel der zu bewirtschaftenden Wohnungen im Gemeindegebiet von Zermatt angeboten werden.

Zwölf Wohnungen müssen zur Bewirtschaftung anvertraut sein

Die Gründungsmitglieder zeigen sich nach entsprechenden Vorsondierungen zuversichtlich, dass Land und Wohnungsbesitzende bald auf die Genossenschaft zukommen und ihre Wohnungen der Genossenschaft längerfristig zum Weitervermieten zur Verfügung stellen.

Ersten Berechnungen zufolge müssen der Genossenschaft innerhalb der ersten anderthalb Jahre mindestens zwölf Wohnungen zur Bewirtschaftung anvertraut sein, damit sich das Modell zum Start als finanziell tragbar erweist.

Der Genossenschaftsgründung gingen intensive Abklärungen und Gespräche voraus. Neben der Weiterverfolgung der Genossenschaftsidee wurde auch eine gemeinsame Standortentwicklung für Täsch und Zermatt erarbeitet. Ein entsprechendes Konzept und die finanziellen Mittel zu dessen Umsetzung haben die Gemeinderäte im Mai 2022 genehmigt.

Die Gemeinde Randa zog sich im Herbst 2018 aus dem interkommunalen Projekt zurück. Dieses hatte das Bundesamt für Wohnungswesen BWO finanziell und fachlich lange unterstützt, ebenso die Dienststelle für Raumentwicklung DRE des Kantons Wallis.

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