Wie die Gemeinde Amden mitteilt, wird die Bevölkerung aufgerufen, auf Kirschlorbeerhecken zu verzichten, um die einheimische Artenvielfalt zu schützen.
Kirschlorbeer
Kirschlorbeer breitet sich vom Garten immer mehr in den Wäldern aus. - Keystone
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Ein in der Gemeinde Amden weitverbreiteter invasiver Neophyt ist der Kirschlorbeer. Diese Pflanze stammt ursprünglich aus dem Gebiet der Türkei (Kleinasien) und kam mit dem Zierpflanzenhandel nach Mitteleuropa.

Heute wird der immergrüne Strauch gerne als Sichtschutzhecke in Privatgärten und öffentlichen Anlagen verwendet. Auch in den tieferen Lagen der Gemeinde Amden breitet sich der Strauch zusehends aus. Zwar ist die Situation noch nicht akut. Trotzdem ist es besser, die Verbreitung in der Anfangsphase zu unterbinden als später mit viel Aufwand einzugreifen.

Aus unseren Gärten kommt Gefahr für den Wald

Der Kirschlorbeer produziert viele schwarze Beeren, die gerne von Vögeln gefressen werden. Dabei verschlucken sie auch die in ihnen enthaltenen Samen. Im Magen der Vögel schafft die Pflanze den Sprung aus den Gärten in unsere Wälder.

Der schnellwüchsige Kirschlorbeer erträgt sowohl schattige als auch sonnige Standorte. Jungpflanzen können sich auch im tiefen Schatten eines Waldes etablieren. Damit kann er in viele Gebiete und Ökosysteme der Schweiz vordringen. Begünstigt wird seine Ausbreitung gegenwärtig auch durch den Klimawandel. Die höheren fördern sein Wachstum.

Der Kirschlorbeer nimmt den kleineren Pflanzen auf dem Waldboden das Licht weg

Mit seinem dichten Blattwerk nimmt der Kirschlorbeer den kleineren Pflanzen auf dem Waldboden das Licht weg. Das hat insbesondere Folgen für die Waldverjüngung. Die kleinen Bäumchen können nicht mehr wachsen. Ohne Eingriff bilden sich schnell Reinbestände des Kirschlorbeers, gegen die sich unsere einheimischen Pflanzen nicht durchsetzen können.

Die Popularität des Kirschlorbeers in Privatgärten ist für die Artenvielfalt der einheimischen Insekten ein Problem. Zwar produzieren die Sträucher viele Blüten, die gerne von Bienen besucht werden.

Doch seine Blätter sind giftig und werden von den hiesigen Schmetterlingsraupen und Käfern gemieden. Um die Insektenvielfalt zu fördern, ist es daher ratsam, auf Kirschlorbeer zu verzichten und eine einheimische Alternative anzubieten.

Das können private Gartenbesitzer tun

In privaten Gärten sollte man auf Kirschlorbeer verzichten und stattdessen einheimische Sträucher pflanzen. Als Alternativen kommen, neben dem Liguster, beispielsweise die immergrünen Pflanzen «Stechpalme» oder «Eibe» in Frage. Ökologisch wertvoll – vor allem für Schmetterlinge – sind indes auch Weissdorn, Schlehdorn, Heckenkirsche oder Weiden.

Die bestehenden Kirschlorbeer-Hecken sollten nach Möglichkeit entfernt werden. Dabei ist darauf zu achten, auch die Wurzeln auszugraben, da der Kirschlorbeer sonst immer wieder aufs Neue austreibt. Alternativ kann man sie schneiden, bevor die Beeren reif werden und durch die Vögel weiterverbreitet werden.

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