Bei den beiden Regierungsstatthalterwahlen im Kanton Bern haben je eine Frau triumphiert. Im Wahlkreis Bern-Mittelland erhielt Ladina Kirchen von der SP am meisten Stimmen. Im Wahlkreis Thun erreichte die von den Grünen portierte Parteilose Simone Tschopp deutlich am meisten Stimmen.
Marina Schai (CVP), Präsidentin des Bürgergemeinderats (rechts im Bild), und Patricia von Falkenstein (LDP), Statthalterin des Bürgergemeindesrats in den Amtsjahren 2020 bis 2023. - Bürgergemeinde der Stadt Basel
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Das für eine Wahl im ersten Wahlgang nötige absolute Mehr erreichte aber niemand. Deshalb sind zweite Wahlgänge nötig. Diese finden sowohl im Wahlkreis Bern als auch in Thun am 29. August statt, wie die Kantonsverwaltung am Sonntag mitteilte.

Im Wahlkreis Bern kam die 51-jährige Anwältin Kirchen auf 65'936 Stimmen. Tatjana Rothenbühler von der FDP kam auf 50'789 und Claude Grosjean von der GLP auf 33'333 Stimmen. Die Stimmbeteiligung im Wahlkreis Bern-Mittelland betrug 52,9 Prozent.

Im Wahlkreis Thun kam die 1984 geborene Simone Tschopp auf 17'850 Stimmen. Mathias Berger von der SVP kam auf 10'933, Hannes Zaugg-Graf von der GLP holte 6109 Stimmen und die Parteilosen Josua Romano und Stefan Burn in dieser Reihenfolge auf 5083 und 3461. Die Wahlbeteiligung im Kreis Thun lag bei 53,6 Prozent.

Ausser von den Grünen ist die Rechtsanwältin und Notarin Simone Tschopp auch von der SP des Wahlkreises Thun und laut Tschopps Internetseite auch von der EDU Region Thun unterstützt worden.

Die amtierenden Regierungsstatthalter von Bern und Thun, Christoph Lerch (SP) und Marc Fritschi (FDP), traten zu den Wahlen nicht mehr an, weil sie pensioniert werden. Die neuen Statthalterinnen oder -statthalter treten das Amt im kommenden Jahr an.

Für den zweiten Wahlgang zugelassen sind Kandidierende, welche mindestens drei Prozent der Stimmen enthalten haben. Bis zum 15. Juni müssen Rückzüge von Kandidaturen der Staatskanzlei bekanntgegeben werden. Ersatzkandidaturen sind bis zum 17. Juni möglich.

Bereits am Sonntag zog sich im Wahlkreis Bern-Mittelland Claude Grosjean zurück, wie er auf Anfrage sagte. Bei lediglich drei Kandidierenden gehe er nicht von grossen Verschiebungen im zweiten Wahlgang aus, sagte er zur Begründung. In der Region Bern dürfte es am 29. August also zu einem Zweikampf zwischen Ladina Kirchen und Tatjana Rothenbühler von der FDP kommen.

In der Region Thun sagte Mathias Berger am Sonntag auf Anfrage, er werde «selbstverständlich» nochmals antreten. Das sei er den Wählenden und den beiden Parteien, welche ihn portierten, schuldig. Berger wurde auch von der FDP empfohlen.

Hannes Zaugg-Graf sagte auf Anfrage, derzeit gehe er davon aus, dass er zum zweiten Wahlgang antrete. Sein Wahlteam werde das Resultat aber noch analysieren.

In acht weiteren Verwaltungskreisen wurden die Bisherigen in stiller Wahl bestätigt. Dabei handelt es sich um fünf SVP-Mitglieder, zwei Freisinnige und einen Sozialdemokraten.

Im Amt bleiben Stéphanie Niederhauser (FDP, Berner Jura), Romi Stebler (FDP, Biel), Franziska Steck (SVP, Seeland), Marc Häusler (SVP, Oberaargau), Claudia Rindlisbacher (SVP, Emmental), Michael Teuscher (SVP, Obersimmental-Saanen), Ariane Nottaris (SVP, Frutigen-Niedersimmental) und Martin Künzi (SP/Interlaken-Oberhasli).

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