Thuner Quartiere sollen noch attraktiver werden
Wie die Stadt Thun informiert, soll ein Masterplan die Defizite und Potenziale der einzelnen Stadtteile aufzeigen. Die Bevölkerung wird ebenfalls miteinbezogen.

In den Quartieren spielt sich der Alltag der Thuner Bevölkerung ab. Die Menschen identifizieren sich mit ihrem Quartier.
Der Thuner Gemeinderat hat sich für diese Legislatur zum Ziel gesetzt, die Quartiere aufzuwerten und zu stärken.
Während vor allem in der Innenstadt diverse Aufwertungsmassnahmen umgesetzt sind, startete das Planungsamt Anfang Jahr einen Prozess für eine umfangreiche Analyse und Aufwertung der Aussenquartiere.
Dabei wird das ganze Stadtgebiet unter die Lupe genommen, vom Dorf Goldiwil über Lauenen-Hofstetten-Ried, die Quartiere Lerchenfeld, Seefeld, Westquartier, Hohmad, Neufeld und Dürrenast bis nach Allmendingen und ins Gwatt.
Stadtrat geht auf die Bedürfnisse ein
Ziel ist es, Defizite und Potenziale herauszuschälen. Im Fokus stehen primär bestehende und mögliche neue Zentren der Quartiere.
Mittels einer breit abgestützten Partizipation will die Stadt die Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigen.
Mit der Event-Serie «Politik im Quartier» pflegt der Gemeinderat bereits heute einen aktiven Austausch mit den Quartieren.
«Der Einbezug der Quartierbevölkerung ist auch hier zentral. Die Goldiwiler oder Dürrenast-Bewohnerinnen können ihre unmittelbare Umgebung am besten beurteilen und aufzeigen, was ihnen wichtig ist und ob etwas fehlt», so Stadtpräsident Raphael Lanz.
Masterplan für belebte und attraktive Quartiere
Die Stadt Thun erarbeitet den «Masterplan Quartierzentren und ihre öffentlichen Räume» in den nächsten zwei Jahren in Zusammenarbeit mit externen Fachleuten und verschiedenen Interessegruppen.
Er beinhaltet ein «Zukunftsbild», Handlungsspielräume sowie kurz-, mittel- und langfristige Verbesserungsvorschläge und Massnahmen für jedes Quartier.
Im Fokus der Analyse stehen zentrale Orte der Begegnung wie zum Beispiel Plätze, Strassenräume, Quartierläden, Einkaufszentren oder Parks und Spielplätze.
Für die Weiterentwicklung werden städtebauliche, funktionale, soziale und historische Aspekte betrachtet wie die Gestaltung der Aussen-, Verkehrs- und Begegnungsräume, die Infrastruktur, die Mobilität und die soziodemografische Entwicklung.
Eine koordinierte und vorausschauende Planung
Dabei berücksichtigt die Stadt den unterschiedlichen Charakter der Quartiere, ob städtisch oder dörflich, um die jeweilige Identität zu fördern.
«Unser Ziel ist es, das Angebot wo nötig zu optimieren, den sozialen Zusammenhalt in den Quartieren zu stärken und die Lebensqualität zu erhalten oder weiter zu verbessern», so Stadtpräsident Raphael Lanz.
Der Masterplan dient der Stadtverwaltung künftig als verbindliche Grundlage und Orientierungshilfe für eine koordinierte und vorausschauende Planung und Weiterentwicklung.
Das Instrument richtet sich zugleich an lokale Organisationen, insbesondere Quartierleiste, aber auch an Unternehmen und Gewerbe.
Gemeinsame Entwicklung im Dialog mit der Bevölkerung
Für die Partizipation sind diverse Formate geplant. Den Start machte am 17. August 2023 eine Online-Umfrage. Die Umfrage ist für alle offen und läuft bis Ende November 2023.
Die genauen Informationen befindet sich auf der Webseite der Stadt Thun. Geplant sind zudem Workshops mit Schlüsselakteurinnen und Interessensvertretern.
Am 8. und 9. September 2023 werden Thuner in einer Strassenumfrage in ihren Quartieren besucht und nach ihren Bedürfnissen und Ideen gefragt.
Diese können sie auf der «wandernden Schatzkarte», einem grossen Quartierplan, eintragen. Erste Erkenntnisse sind im Jahr 2024 zu erwarten und die Umsetzung konkreter Massnahmen in den Quartieren erfolgt frühstens ab 2025.