Das Tauchteam des archäologischen Dienstes Bern dokumentiert bronzezeitliche Siedlungsreste im Thunersee und stellt Funde aus.

Mit zwei Rettungsgrabungen hat ein Tauchteam des archäologischen Dienstes des Kantons Bern bronzezeitliche Siedlungsreste im Thunersee dokumentiert und Fundgegenstände geborgen. Die schönsten Stücke sind nun im Historischen Museum in Bern ausgestellt.

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Erst seit 2015 sind im Thunersee Reste von Pfahlbauten aus der Bronzezeit bekannt. Ein Sporttaucher hatte dem archäologischen Dienst eine Tasche voller Bronzeobjekte übergeben. Gefunden hatte der Mann die Gegenstände vor dem Schloss Schadau.

Die Funde waren typisch für die späte Bronzezeit und in ähnlicher Form aus anderen Seeufersiedlungen im Mittelland bekannt, wie der Kanton Bern und das Historische Museum in einer Mitteilung vom Mittwoch schreiben.

Funde eröffnen neue Perspektiven

Zu diesem Zeitpunkt waren aber noch keine solchen Funde aus dem Thunersee bekannt. Archäologinnen und Archäologen nahmen daraufhin einen ersten Augenschein und fanden am Fundplatz Pfähle und Bronzeobjekte.

Die Siedlungsreste erstreckten sich über ein grosses Areal von 15'000 Quadratmetern, also etwa der Fläche zweier Fussballfelder. Die Forscher fanden zwei verschieden alte Siedlungen.

Deren Reste sind stark von Erosion bedroht, da sie in der Schifffahrtsrinne der Thunersee-Kursschiffe liegen. 2020 und 2024 führte der Archäologische Dienst Rettungsgrabungen durch.

Unterwasserarchäologie wird erlebbar

Diese sind nur möglich, wenn alle paar Jahre das Niveau des Thunersees für Bau- und Unterhaltsarbeiten am Ufer abgesenkt wird. Ab dem 28. März sind die eindrücklichsten Funde im Historischen Museum in Bern zu sehen.

Besuchende können in die Welt der Unterwasserarchäologie eintauchen. Mittels Wellenprojekten und einer passenden Geräuschkulisse wird die versteckte Welt im Thunersee erlebbar gemacht.

Interviews mit den Projektbeteiligten geben Einblick in die Arbeitsweisen.

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