Die Stadt Thun verabschiedet Biodiversitätskonzept
Wie die Stadt Thun mitteilt, hat sie ein Biodiversitätskonzept Ende Oktober 2023 verabschiedet, um die biologische Vielfalt nachhaltig zu fördern.

Die Biodiversität gerät im Naturraum wie auch im Siedlungsgebiet zunehmend unter Druck.
Die Stadt Thun will dieser Entwicklung mit einer aktiven Klima- und Umweltpolitik entgegenwirken und die biologische Vielfalt nachhaltig fördern und verankern.
Denn Städte haben ein grosses Potenzial. Ende Oktober 2023 hat der Gemeinderat das Biodiversitätskonzept verabschiedet.
Es dient als strategische Grundlage und definiert Handlungsfelder, Ziele und Massnahmen.
Zusammenarbeit von verschiedenen Fachstellen und Akteuren
Zudem zeigt es ein koordiniertes Vorgehen der verschiedenen Fachstellen und weiterer Akteure auf.
Der Gemeinderat kommt damit auch einer Forderung aus dem Stadtrat nach (Postulat P6/2018).
«Dank dieser strategischen Grundlage können wir die Biodiversität noch gezielter und koordinierter fördern.
Das dient nicht nur dem Naturschutz, sondern erhöht auch die Lebensqualität und die Attraktivität unserer Stadt und wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden von uns allen aus», so Gemeinderätin Andrea de Meuron, Vorsteherin Direktion Finanzen, Ressourcen, Umwelt.
Koordination und Einbezug der Bevölkerung
Die Stadt Thun kümmert sich bereits heute in vielen Bereichen und abteilungsübergreifend um den Erhalt der Biodiversität, zum Beispiel im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung, durch die ökologische Aufwertung von Grünflächen, die Pflege und den Qualitätserhalt des Bauminventars, die Bekämpfung von Neophyten oder die Sensibilisierung der Bevölkerung.
«Das Biodiversitätskonzept gibt eine gemeinsame Ausrichtung vor und stimmt die Umsetzung interner und externer Akteurinnen und Akteure noch besser aufeinander ab», sagt Gemeinderat Reto Schertenleib, Vorsteher Direktion Bau und Liegenschaften.
Die Stadt Thun will bezüglich der Biodiversität auch vermehrt in den Dialog mit der Bevölkerung treten und mit ihr zusammenarbeiten.
«Viele Thunerinnen und Thuner schaffen in ihren Gärten hervorragende Beispiele für biodiverse Naturräume.»
Fünf Handlungsfelder und Ziele
«Diese wertvolle Arbeit wollen wir sichtbar machen, nachhaltig verankern und die Leute vernetzen», erklärt Andrea de Meuron.
Das Konzept definiert fünf Handlungsfelder und dazugehörige Ziele, welche die strategische Stossrichtung vorgeben.
Biodiversität soll erhalten, gefördert und vernetzt werden. Daneben soll auf Wechselwirkungen zwischen Biodiversität und Klimawandel beachtet werden.
Stadtentwicklung und Biodiversität müssen aufeinander abgestimmt, die Biodiversität erlebbar gemacht und bestehende Ressourcen genutzt und bereitgestellt werden.
Massnahmen weiterführen und intensivieren
Mit dem Biodiversitätskonzept wurde ein Massnahmenkatalog mit 45 Massnahmen verabschiedet. Er enthält sowohl die bisherigen als auch neue Massnahmen.
So sollen zum Beispiel weitere Flächen entsiegelt, Kleinstleberäume für Wildbienen und Reptilien angelegt oder Fassaden und Dächer begrünt werden.
Umsetzung erfolgt ab 2024
Das Konzept enthält eine Priorisierung und definiert zudem die Verantwortlichkeiten sowie der Zeitraum für die Umsetzung.
Er dient als Planungsinstrument und koordiniert die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit in der Umsetzung.
Das Biodiversitätskonzept tritt mit der Verabschiedung des Gemeinderates in Kraft.
Neu aufgenommene Aufgaben sollen ab 2024 unter dem Lead des Tiefbauamts umgesetzt werden.