100 Jahre Rösli Schneider aus Langnau am Albis

Die älteste Einwohnerin von Langnau am Albis feiert ihren 100. Geburtstag.

Rösli Schneider - Gemeinde Langnau am Albis

Die Familie der Jubilarin berichtet: Rösli Schneider wurde am 30.4.1920 in Rüfenach AG geboren. Sie war die Älteste von drei Kindern. Aufgewachsen auf einem Bauernhof, musste Rösli schon von klein auf überall anpacken und mithelfen.

Hände in den Schoss legen, kannte man in dieser Familie nicht. Sie hat gelernt mit der Natur zu leben, und das einfache Leben hat sie bis heute geprägt. Ihren Wunsch, Gärtnerin zu lernen, musste sie schon früh begraben, weil sie auf dem Hof gebraucht wurde.

Abwechslung und Austausch fand sie in der kirchlichen Mitarbeit, wo sie auch ihren späteren Mann kennen lernte. Als sie sich mit Walter Schneider aus Lauffohr AG, einem einfachen, mittellosen Mann, verlobte, zeigten sich Röslis Eltern nicht begeistert.

Sie wollten ihre tüchtige Hilfskraft auf dem Hof nicht verlieren. Ihr Verlobter fand eine Stelle in Zürich und 1945 , als endlich der Krieg vorbei war, rief Walter aus Zürich an und sagte: «Hörst du die Glocken. Der Krieg ist vorbei. Wir können heiraten!»

Am 22.09.1945 war die Hochzeit und die Beiden zogen nach Zürich. Dem Leben in der Stadt konnten sie nichts abgewinnen. Mit ihren ersten zwei Kindern zogen sie nach Langnau, in ein kleines Häuschen im Gontenbach.

Zusammen gründeten sie 1953 einen Spenglerbetrieb, die spätere W. Schneider&Co. Dies bedeutete für beide jahrelanges Arbeiten bis in die späten Nachtstunden. Die einfache Bauerntochter wurde eine tüchtige Hausfrau und Mutter, eine unentbehrliche Mitarbeiterin im Geschäft und pflegte nebenbei noch einen grossen Garten.

1963 war es endlich so weit, dass Rösli nicht mehr mithelfen musste im Betrieb, und die Familie konnte ihr neues Haus an der Wildenbühlstrasse beziehen. Jetzt konnte sie endlich geniessen, wofür sie mit ihrem Mann hart gearbeitet hatte. Sie genoss Ferien in Irland beim Lachsfischen mit ihrem Mann und im Winter, wenn der grosse Garten ruhte, war sie oft mit ihren vier Kindern in den Flumserbergen.

Vor 13 Jahren verstarb ihr Mann ganz plötzlich. Sie war völlig unvorbereitet. Familie und Freunde gaben ihr Halt, und sie konnte wieder aufblühen. Sie ist die bescheidene und anspruchslose Frau geblieben. Sie pflegt weiterhin ihre Bekanntschaften und «sorgt» sich um ihre Kinder und deren Familien.

In den letzten Jahren ist ihr Augenlicht immer weniger geworden, und so konnte sie sich nicht mehr alleine um ihren wunderschönen Garten kümmern. Sie gleicht diesen Sehverlust mit guten Gesprächen über Gott und die Welt aus.

Und gerne erzählt sie ihren Urenkeln aus früheren Zeiten. Ihre vier Kinder, acht Enkelkinder und sechs Urenkelkinder freuen sich riesig, mit ihr den 100. Geburtstag feiern zu können und wünschen ihr Gottes Segen auf ihrem Weg ins 101. Lebensjahr.

Der Gemeindepräsident kann wegen den Corona-Regeln der Jubilarin leider nicht persönlich gratulieren, freut sich aber über das Telefongespräch am Nachmittag.

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