Christian Schaffner: «Solch skrupellose Geschäfte nicht mehr dulden»

Christian Schaffner vom Lokalkomitee Steffisburg erklärt in seinem Gastbeitrag, warum die Konzernverantwortungsinitiative eine Selbstverständlichkeit ist.

Konzernverantwortungsinitiative
Christian Schaffner will, dass Konzerne wie Syngenta und Glencore in die Pflicht genommen werden - zvg

In Cerro de Pasco (Peru) sind die Luft, das Wasser und der Boden einer ganzen Stadt mit Schwermetall vergiftet. Für die Menschen und insbesondere für die Kinder, die dort leben, hat das dramatische Folgen: Die Vergiftungen führen zu Blutarmut, Behinderungen und Lähmungen.

Schuld an diesen Vergiftungen ist eine von Glencore kontrollierte Mine, die mitten in der Stadt liegt. Glencore ist ein Konzern mit Sitz in der Schweiz über den es mehrere solche Beispiele zu erzählen gibt.

Die Konzernverantwortungsinitiative will Konzerne wie Glencore in die Pflicht nehmen – sie fordert eine Selbstverständlichkeit: Wenn Konzerne die Umwelt mit Schwermetall vergiften oder Menschen von ihrem Land vertreiben, sollen sie dafür geradestehen. Solche skrupellosen Geschäfte wie die von Glencore dürfen wir nicht länger hinnehmen. Deshalb engagiere ich mich im Lokalkomitee Steffisburg für die Initiative.

Dreiste Gegenkampagne

Mich empört es sehr, wie dreist die Gegenkampagne Unwahrheiten über die Initiative verbreitet. So wird behauptet, dass KMU von der Initiative betroffen seien oder Konzerne für Schäden haften würden, die sie gar nicht verursacht haben. Beides ist falsch.

KMU sind von der Initiative ausgenommen. Die Initiative richtet sich gegen die unverfrorenen Geschäfte von Grosskonzernen wie Glencore oder Syngenta! Und natürlich gibt es auch keine Haftung ohne Verschulden: Konzerne würden genau dort für Schäden zur Verantwortung gezogen, wo sie auch kontrollieren können, wie vor Ort gearbeitet wird.

Ich will nicht, dass Schweizer Konzerne im Ausland Umweltstandards und Menschenrechte verletzen, die sie hier bei uns selbstverständlich und ohne zu lamentieren einhalten würden. Es kann nicht sein, dass Grosskonzerne nur des Profites wegen gegen internationale Regeln verstossen, ohne belangt zu werden.

Die Leute sollen sich gut informieren

Im Lokalkomitee Steffisburg setzen wir uns vor Ort für diese Initiative ein: Wir haben schon letztes Jahr mit einer Filmveranstaltung über die Konzernverantwortungsinitiative informiert. Später haben wir auch Standaktionen durchgeführt und Flyer verteilt, wir hängen Plakate auf und schreiben Postkarten an Leute in unserem Umfeld.

Ich hoffe sehr, dass sich die Leute gut informieren und abstimmen gehen – dafür geben wir jetzt noch alles bis zur Abstimmung!

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