Der Lions Club Stockhorn setzte ein Zeichen der Humanität und lud Ukrainer aus der Region Thun und Umgebung zu einem unbeschwerten Anlass des Zusammenseins ein.
Die Ukrainerinnen und Ukrainer werden vom Lions Club Stockhorn begrüsst. - Felix Gerber
Ad

Die Lions-Bewegung ist über den ganzen Globus verteilt und dem Service-Gedanken verpflichtet: der Einsatz gilt Benachteiligten und Menschen in prekären Situationen. So beschloss der Lions Club Stockhorn vor Monaten, einen Wohltätigkeitsanlass für Geflüchtete aus der Ukraine auf die Beine zu stellen. Am 3. September 2022 war es dann so weit und die Türen der Schulanlage Schönau in Steffisburg standen weit offen für über 130 Geflüchtete.

Es waren vorwiegend Mütter mit ihren Kindern, die Ihre Väter beziehungsweise Ehemänner auf Grund des Krieges in der Heimat hatten zurücklassen müssen. Aber auch ältere Ukrainerinnen und Ukrainer kamen nach Steffisburg, um in Gemeinschaft einen Nachmittag und Abend zu verbringen, sich auszutauschen und ganz einfach ein paar Stunden mit der ukrainischen Diaspora zu verbringen.

Neben interessanten Diskussionen entstanden beim Anlass neue Freundschaften. - Felix Gerber

Spiel, Plausch und Raclette

Für die völlig unpolitische Lions-Bewegung war das Motto doch recht klar in der Aussage: «Cheese for peace» sollte eindeutig Stellung gegen den Krieg und für den Frieden beziehen. Gleichzeitig stand aber auch die Idee dahinter, den geladenen Gästen die schweizerische Kultur näherzubringen.

Und was liegt da näher als dies über ein reichhaltiges Raclette mit Weisswein aus der Region zu bewerkstelligen, was bei den Gästen grossen Anklang fand. Und während sich eine ausgelassene Stimmung über die Aula der Schulanlage legte, tobten sich die Kinder in der Hüpfburg auf dem Pausenplatz aus. Umrahmt wurde der ganze Anlass von musikalischer Begleitung und einem fröhlichen Lotto.

Am Ende der Veranstaltung singen alle Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Nationalhymne. - Felix Gerber

Starke Gemeinschaft

Emotionaler Höhepunkt war die spontane Intonation der ukrainischen Nationalhymne ohne musikalische Begleitung. Eindrücklich war zu spüren, wie tief die Ukrainerinnen und Ukrainer untereinander verbunden sind und sie ihre Widerstandskraft und ihren Durchhaltewillen auch im Ausland zu stärken wissen.

Der Anlass machte deutlich, dass sich die Gäste in der Schweiz sehr gut aufgehoben und willkommen fühlen, auch wenn sie sich sehr nach ihrer Heimat zurücksehnen. Und der Alltag hier in der Schweiz heisst für sie auch, sich immer wieder neu einzurichten, versuchen, Fremdes zu verstehen und mit Ungewohntem umzugehen. Dass ihnen dies immer besser gelingt, verdanken sie ganz sicher auch ihrem starken Willen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RacletteKriegLotto