Vor rund drei Monaten kam in Oetwil am See ZH bei einer Auseinandersetzung ein 17-Jähriger ums Leben. In dem Fall gibt es neue Details.
Oetwil am See ZH
Die Strasse, wo die schwerverletzten Jugendlichen gefunden wurden. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang Oktober kam es in Oetwil am See ZH zu einem tödlichen Streit.
  • Ein 17-Jähriger verblutete an mehreren Stichverletzungen unter einem LKW.
  • Nun sind neue Details zu der Tatnacht bekannt.
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Anfang Oktober kam in Oetwil am See ZH ein 17-Jähriger nach einer Auseinandersetzung ums Leben. Zwei weitere junge Männer wurden verletzt. Laut der Polizei wurden zwei weitere Beteiligte festgenommen worden.

Weitere Details gab die Polizei damals nicht bekannt. Verschiedene Medien berichteten aber, bei dem Streit soll es um Drogen und Geld gegangen sein.

Nun liegen laut der «Zürichsee-Zeitung» erstmals Informationen von offizieller Stelle über den wahrscheinlichen Tatablauf vor. Sie gehen demnach aus einem Bundesgerichtsurteil hervor, das kürzlich publiziert wurde.

streit 17-jähriger
Im Umkreis des Busbahnhofs wurden die Verletzten von Passanten gefunden. Ein 17-jähriger starb. - nau.ch

Dabei befasst sich das Urteil zwar primär mit der Frage, ob einer der Verdächtigen in U-Haft bleiben muss. Das Urteil gibt aber auch einen Einblick, was in der verhängnisvollen Samstagnacht auf den 2. Oktober vorgefallen sein muss.

Demnach suchten das spätere Todesopfer sowie ein 19-Jähriger eine Wohnung in Oetwil am See ZH auf. Der Portugiese und der Serbe gingen offenbar mit der Absicht dort hin, zwei Dealer aus Oetwil auszurauben. Das Bundesgericht äussert «dringenden Tatverdacht», dass es zu einem Überfall in der Wohnung kam. Die Annahme: Die jungen Männer wollten an Marihuana und Geld gelangen.

Traurige Bilanz von Oetwil am See: Vier Verletzte, ein Toter

Das spätere Todesopfer soll bei dem Überfall Jein Jagdmesser gezückt haben, sein Kollege eine Luftdruckpistole. Als die Dealer versuchten, den zwei Widersachern die Waffen abzunehmen, kam es zu einem Gerangel. Dabei wurden alle Beteiligten verletzt.

Einer der mutmasslichen Dealer, ein 24-jähriger Schweizer, erlitt Stichverletzungen im Oberschenkel und in der Leiste. Er musste schwer verletzt ins Spital. Sein Kollege, ein 19-jähriger Schweizer, erlitt leichte Schnittverletzungen am Arm.

Oetwil am See ZH
Eine Messerstecherei. (Symbolbild) - Keystone

Gemäss Bundesgerichtsurteil hatte mutmasslich das spätere Todesopfer ihnen diese Verletzungen zugefügt. Der 17-Jährige verletzte sich seinerseits schwer, schleppte sich aus der Wohnung und verblutete schliesslich unter dem LKW. Der 19-Jährige musste wegen Brustverletzungen notoperiert werden.

Am Schluss waren also drei der involvierten jungen Männer verletzt und einer tot. Die Staatsanwaltschaft versuchte unmittelbar nach dem Vorfall, alle drei Überlebenden in U-Haft zu nehmen. Das Zwangsmassnahmengericht lehnte dies im Fall des 24-jährigen Schweizers aus Oetwil am See ZH aber ab. In U-Haft mussten aber der 19-jährige Schweizer aus Oetwil (er wird wohl der Tötung beschuldigt), sowie der 19-jährige Serbe.

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Letzterer versuchte sich durch alle Instanzen hindurch gegen die U-Haft zu wehren. Allerdings ohne Erfolg, wie das Bundesgericht jetzt aufzeigt.

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